1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bernburg
  6. >
  7. Nahverkehr: Kreisverkehrsgesellschaft Salzland: Künftig soll es noch mehr Rufbusse geben

EIL

Nahverkehr Kreisverkehrsgesellschaft Salzland: Künftig soll es noch mehr Rufbusse geben

Von Katharina Thormann 26.07.2018, 05:56
Busfahrer Ernst Rettig hält den neuen Fahrplan in den Händen. Auch für Fahrgäste in Bernburg und Umgebung gibt es Veränderungen.
Busfahrer Ernst Rettig hält den neuen Fahrplan in den Händen. Auch für Fahrgäste in Bernburg und Umgebung gibt es Veränderungen. Engelbert Pülicher

Bernburg - Bei der Kreisverkehrsgesellschaft Salzland mbH hat man sich für denen neuen Fahrplan vor allem eins zum Ziel gesetzt: bürgerfreundlicher werden. Dafür haben die Busfahrer in den vergangenen Monaten dutzende Strichlisten geführt, wo die Fahrgäste ein- und wo wieder aussteigen.

Zudem wurden mehr als 700 Fragebögen, vor allem in Schönebeck ausgeteilt, um den Wünschen auf den Grund zu gehen.

Herausgekommen ist ein zum Teil komplett umgekrempelter Fahrplan, der am 9. August für den gesamten Salzlandkreis in Kraft tritt. Freuen dürften sich vor allem alle Fahrgäste aus Hohenerxleben und Strenzfeld. Denn ihre Linie 112 nach Bernburg endet nun bei den überwiegenden Fahrten nicht mehr am Busbahnhof im Stadtzentrum.

Linie 112 fährt künftig bis zum Pep-markt an der Kalistraße

Künftig können die Fahrgäste auch bequem im Pep-Markt an der Kalistraße einkaufen und ohne Umsteigen wieder nach Hause fahren. „Wir haben damit auch den Wünschen der Fahrgäste entsprochen“, sagt Bill Bank.

Der zuständige Mitarbeiter für Verkehrsplanung bei der KVG kann aber noch eine weitere Neuerung verkünden, die fünf Jugendliche aus Könnern betrifft. Für die Schüler des Stephaneums in Aschersleben wird es ab dem kommenden Schuljahr eine Busverbindung zu dem Gymnasium geben, die zwischen Könnern und Aschersleben verkehrt.

Bus ermöglicht Schülern den Weg zum Stephaneum

Demnach könnten die Schüler an Schultagen morgens um 6.35 Uhr in Alsleben einen neuen Anschluss von der Linie 116 aus Könnern nutzen. In Könnern gibt es aber noch eine weitere Fahrplanänderung. Nach dem Aufschrei mehrerer Eltern, wonach ihre Kinder zum Teil sehr lange nach Schulschluss auf den Bus warten mussten (die MZ berichtete), hat Bank nun eine neue Lösung präsentiert.

Damit keiner der Grund- und Sekundarschüler im neuen Schuljahr zu lange auf seine Heimfahrt warten muss, haben die beiden Schulen ihre Unterrichtszeiten aneinander angeglichen. Diese Vorgehensweise, die eine beauftragte Firma aus Magdeburg bereits vor einigen Monaten vorgeschlagen hatte, um die Routen im Landkreis zu optimieren, hatte auch bei den Vertretern der Schulen für Kritik gesorgt.

Übersichtlicher Fahrplan mit rhythmischen Abfahrtzeiten

Dennoch startet die Kreisverkehrsgesellschaft im Fahrplan 2018/2019 einen neuen Anlauf - in Abstimmung mit sämtlichen Schulen, die alle grünes Licht gegeben haben. „Zunächst wird es im Raum Aschersleben deutliche Änderungen geben“, sagt Bank.

Dafür waren Vertreter der Kreisverkehrsgesellschaft auf alle Vertreter der Schulen zugegangen und hätten sämtliche Spielräume ausgelotet. Endergebnis: ein dichteres und vor allem übersichtlicheres Fahrplannetz mit rhythmischen Abfahrtzeiten.

Falls dieser Vorstoß bei den Fahrgästen gut ankommt, plant die Kreisverkehrsgesellschaft in den kommenden Jahren auch eine Ausweitung auf alle anderen größeren Städte des Kreises, inklusive der Kreisstadt Bernburg. Voraussichtlich in zwei Jahren können sich Fahrgäste dann auf ein konstantes Angebot an Schul- und Ferientagen freuen.

Künftig soll es noch mehr Rufbusse geben

Möglich werden soll das unter anderem auch durch den verstärkten Einsatz von Rufbussen. „Diese sollen ein Mittel sein, um auch in verkehrsschwachen Zeiten etwas anzubieten“, sagt Bank. Schon jetzt sind im Fahrplan für den Raum Bernburg solche Angebote enthalten. „Ein Rufbus ist aber kein Taxi“, macht Bank klar.

Auch für ihn gelten vorgegebene Abfahrtszeiten, wenn er mindestens zwei Stunden vorher von Fahrgästen gebucht wird. Um dann flexibel reagieren zu können, arbeitet die KVG mit Kooperationspartnern, also Taxiunternehmen, zusammen, die im Auftrag der KVG dann die Gäste transportieren.

Zusätzliche Kosten fallen dann jedoch nicht an. Dennoch müssen sich Fahrgäste ab 9. August auf höhere Preise einstellen. Um 5 bis 6 Prozent werden die Tickets teurer. Bei herkömmlichen Einzelfahrten entspricht das laut Bank einer Erhöhung um zehn Cent.

››Der neue Fahrplan ist ab Anfang August für 1,50 Euro in allen Bussen oder in der Stadtinformation Bernburg erhältlich und schon jetzt im Internet einsehbar unter: www.kvg-salzland.de

(mz)