Krebserregendes Naphthalin in Böden Krebserregendes Naphthalin in Böden: Wie geht es weiter mit der geschlossenen Sekundarschule Tolstoiallee Bernburg?

Bernburg - Mehr als ein Jahr ist es her, dass der Salzlandkreis die Notbremse mit der Sekundarschule an der Tolstoiallee in Bernburg zog und das Haus wegen Giftalarms für den Schulunterricht für immer sperrte. Der Grund: zum Teil deutlich erhöhte Werte von krebserregendem Naphthalin in den Böden der Klassenräume. Doch noch immer ist die Zukunft des 50 Jahre alten Gebäudes ungewiss.
„Verschiedene Interessenten für das Schulobjekt haben sich zwischenzeitlich beim Salzlandkreis gemeldet“, heißt es auf Nachfrage aus der Pressestelle des Kreises. Eine abschließende Entscheidung, wie mit dem Objekt umgegangen werden soll, liege jedoch noch nicht vor.
Kreisverwaltung prüft den Verkauf, die weitere Nutzung ist aber vermutlich noch ungeklärt
Die möglichen Optionen, von denen ein Verkauf des Objektes nur eine darstellt, würden verwaltungsintern geprüft. Nähere Angaben, wie das Gebäude künftig genutzt werden könnte, wurden nicht bekannt gegeben.
Fest steht nur, dass es in den Räumen des Hauses immer leerer wird. „Das im Schulobjekt befindliche Mobiliar war zunächst - soweit dort benötigt - auf die beiden verbliebenen Schulobjekte des Campus Technicus in der Käthe-Kollwitz-Straße und der Leipziger Straße verteilt worden“, so Kreissprecherin Marianne Bothe.
Im vergangenen Monat ging der Landkreis aber noch einen Schritt weiter. So konnten weitere Schulen in eigener Trägerschaft ihren Bedarf an Mobiliar anmelden. Daraufhin wurde die Liste von einem Umzugsunternehmen abgearbeitet und verteilt.
Auch Arbeitsmaterialien und Sportgeräte aus der geschlossenen Schule werden verteilt
Dabei handelt es sich nicht nur um Tische und Stühle, sondern um weitere Möbelstücke, die in anderen Einrichtungen gebraucht werden. Untersuchungen hatten ergeben, dass diese nicht mit dem Gift belastet sind.
Und damit nicht genug. Den Schulträgern sei auch angeboten worden, Arbeitsmaterialien und Sportgeräte zu sichten und ihren Bedarf anzumelden. „Diese Bedarfsmeldungen werden momentan gesichtet, und im Laufe der Sommerferien soll dementsprechend auf die Schulen verteilt werden“, so Bothe weiter.
Unbrauchbares Mobiliar hatten die Hausmeister der Schulen in Trägerschaft des Salzlandkreises bereits Anfang Juni mit einer mehrtägigen Sperrmüllaktion entsorgt. Nichtsdestotrotz ist das Schulgebäude bisher noch nicht beräumt und fertig für einen eventuellen Verkauf.
Sämtliche Schulen werden während der Ferien gründlich gereinigt
Unterdessen werden die Schulen des Landkreises derzeit auch wieder für den Start des neuen Schuljahres Mitte August vorbereitet. „Die Sommerferien werden grundsätzlich genutzt für eine Grundreinigung in allen Schulobjekten und Turnhallen in Trägerschaft des Kreises“, sagt Bothe. Wegen der vorläufigen Haushaltsführung könnten zusätzlich aber nur gefahrenabwehrende sowie sachlich unabweisbare und zeitlich unaufschiebbare Maßnahmen durchgeführt werden. (mz)