Könnern will zur Weltspitze
Halle/MZ. - Auf 13 Hektar baut die Firma Weltec Biopower 16 Fermenter mit den dazugehörigen Anlagen, in denen ab Ende des ersten Quartals 2009 30 Millionen Kubikmeter Biorohgas erzeugt werden, die dann zu 15 Millionen Kubikmetern Biomethan verarbeitet werden, sagt Wolfgang Bokern, Leiter der Projektentwicklung bei Weltec Biopower. "Damit könnten 9000 Haushalte versorgt werden", verdeutlicht Bokern die Größenordnung.
Das Biomethan ist dem Erdgas in der Qualität gleichgesetzt. Es wird auch direkt ins Erdgasnetz eingespeist und von Eon abgenommen. Die sehr teure Umwandlung von Biorohgas in Biomethan wird staatlich gefördert, weil es vor allem von dem fossilen Brennstoff Erdgas unabhängiger machen soll. Das Unternehmen hat bisher weltweit rund 200 Anlagen gebaut und stößt nun mit dem Bau in Könnern in neue Dimensionen. 30 Millionen Euro werden in die zukunftsträchtige Erzeugung des Brennstoffes gesteckt. Dabei dienen als Rohstoff Pflanzen, die in den Fermentern unter Zusatz von Gülle vergoren werden. 120 000 Tonnen werden jährlich benötigt.
Um den pflanzlichen Rohstoff, der im Gegensatz zu dem herkömmlichen Erdgas nachwächst, ständig zu bekommen, wurden mit etwa 30 Landwirten Verträge geschlossen, die die Anlage beliefern. "Die Pflanzen, zum Beispiel Mais, werden extra dafür angebaut", sagt Martin Arend, der das Projekt in Könnern betreut. Dass es in der in Sichtweite liegenden Stadt etwas unangenehm riechen könnte, verneint Bokern. "Es ist alles abgedeckt und die Beschickung verläuft durch Schächte und Schläuche. Ebenso werden die Reste in abgedeckte Behälter gefüllt", so Bokern.
Die Reste werden zum Teil wiederverwertet oder landen bei den Landwirten als Dünger auf dem Acker. "Es bleiben fast keine Reste über", sagt Bokern. Er hebt auch neben einer Alternative zum herkömmlichen Erdgas, dessen Vorkommen sich zusehends erschöpfen, den Umweltaspekt hervor. "Bei diesem Konzept der Biomethangewinnung wird CO2-neutral gearbeitet."