Fußball Fußball: Schwarz-Gelb ist noch zu grün

BERNBURG/MZ - Sie hatten mit einem Dreier im Spitzenspiel geliebäugelt, doch am Ende musste sich der bisherige Tabellendritte SV Schwarz-Gelb Bernburg beim Zweiten TV Askania Bernburg II klar und auch in dieser Höhe verdient mit 0:3 (0:1) geschlagen geben.
„Am Erfolg der Askanen gibt es nichts zu deuteln. Der Gegner hat den Ball und uns geschickt laufen lassen. Außerdem konnten zu viele Jungs in meiner Elf in dieser Partie ihr Leistungsvermögen nicht abrufen. Für uns geht aber trotz dieser klaren Niederlage die Welt nicht unter“, lautete das Fazit vom Roschwitzer Trainer Torsten Lange, der nach dem Abpfiff seinem Kollegen auf der Askania-Bank sofort zum Dreier gratulierte.
Henri Trautmann hatte nach den 90 recht einseitigen Minuten ein Lächeln auf dem Gesicht. „Wir konnten unsere Überlegenheit auch in Tore ummünzen, wobei es bei etwas mehr Konzentration auch noch der eine oder andere Treffer mehr hätte sein können. Wir haben den Gegner beherrscht“, so der Askania-Coach, der nach den beiden bitteren Niederlagen im Salzlandpokal bei Kreisligist Fortuna Schneidlingen und im Gipfeltreffen bei Tabellenführer SV Westerhausen (jeweils 1:2) wieder Grund zur Freude hatte.
Die Gastgeber hatten nur nach einer knappen halben Stunde eine kritische Phase zu überstehen, als Michael Schoon an der Seitenlinie behandelt werden musste. Zuvor hatte der Askania-Verteidiger einen Schuss von Andreas Knop geblockt und zur Ecke gelenkt. Kurz darauf zwang der Roschwitzer Stürmer Askania-Schlussmann Chris Zellmer zur Glanzparade und jagte nach dem anschließenden Eckball das Leder volley mit vollem Risiko ins Fangnetz.
Weitaus mehr Spielanteile besaßen die Hausherren, die sich jedoch zunächst kaum klare Chancen erspielten. Die zwei besten Gelegenheiten vergaben Daniel Ochmann (20.) und Benjamin Kollmann (25.), der statt aus spitzem Winkel zu schießen lieber quer auf Oliver Drachenberg hätte spielen sollen. Drei Minuten vor der Pause hatte Kollmann sein Visier besser eingestellt und jagte einen Freistoß als Aufsetzer mit Vehemenz in die Mauerecke. „Wenn dieser Treffer nicht fällt, geht das Spiel vielleicht ganz anders aus“, so Lange.
Gäste sind nur selten im Askania-Strafraum
Mit der Führung im Rücken dominierten die Askanen und wurden von Minute zu Minute sicherer. Die Roschwitzer mühten sich zwar, hatten aber große Defizite im Mittelfeld. Regisseur Robert Sasse konnte keine Akzente setzen und blieb blass. „Wenn wir nicht in der Lage sind, den Ball über drei Meter zum Nebenmann zu spielen, dürfen wir uns über diese Niederlage auch nicht beschweren“, sagte der Roschwitzer Mittelfeldspieler Florian Schröder.
Mit einem blitzsauberen Konter nach einer Ecke für die Gäste sorgten die Askanen für die Vorentscheidung. Oliver Drachenberg sah den im Zentrum mitlaufenden Tobias Donath, der keine Mühe hatte, das Zuspiel zum 2:0 zu verwerten. Nur eine Minute später lenkte Richter mit einer tollen Reaktion einen Hammer von Kollmann von der Strafraumgrenze an die Latte. Oliver Drachenberg vernaschte dann nach Pass von Schoon seinen Gegenspieler Robert Gretzschel und jagte in der 70. Minute den Ball zum 3:0 ins kurze Eck.
Die Gäste tauchten nach der Pause nur selten gefährlich im Askania-Strafraum auf. Den Kopfball von Simon Hölemann (66.) kratzte Chris Zellmer von der Linie. In den Schuss von Knop warf sich mit letztem Einsatz René Fritsche (83.). Dem Ehrentreffer von Fabrice Kabre (85.), der dem leichtsinnig dribbelnden Keeper Zellmer den Ball abluchste, versagte der sonst gut leitende Referee Mathias Rommel wegen angeblichen Foulspiels des Roschwitzers die Anerkennung.
„Wir wollten unsere weiße Heimweste behalten. Das haben wir geschafft und einen kämpferisch starken Kontrahenten mit unser Spielstärke in die Schranken verwiesen“, sagte Kollmann, der seine Elf mit dem direkt verwandelten Freistoß kurz vor der Pause auf die Siegerstraße schoss. Für ihn war es der vierte Saisontreffer.