Die Jagd nach dem Karpfen
GÜSTEN/MZ/JE. - So hat sich dieser Wettbewerb jeweils am letzten Samstag eines jeden Jahres zu einer Volkssportveranstaltung entwickelt, denn jeder kann teilnehmen, ob älteres Semester mit Stockhilfe oder Baby im Kinderwagen, die allerdings gefahren werden.
Weit über 200 Bürgerinnen und Bürger waren gekommen und versammelten sich im neuen Sportlerheim, das Schutz vor dem unangenehmen Wetter bot. Von ihnen entschlossen sich dann 190 Junge und Alte beiderlei Geschlechts zum Lauf um den Teich. In diesem Jahr war der Parcours etwas erweitert, da Bauarbeiten den sonstigen Streckenverlauf teilweise unpassierbar gemacht hatten.
Das Reglement sieht vor, dass jüngere laufstarke Männer zwei Runden um den Kiesschacht drehen müssen, damit ihr erster Läufer am Ziel den verbrieften Anspruch auf einen Karpfen einlösen kann. Der besten Läuferin unter den Damen winkt dieser Karpfen schon nach einer Runde. Und auch der älteste Teilnehmer an diesem Lauf hat bereits von vorn herein einen Karpfen gewonnen.
Pünktlich um elf Uhr startete Günther Osterburg, wie in jedem Jahr, das große Feld, das sich bereits kurz nach dem Start auseinander zog. Nach Absolvierung der zwei Runden konnte Toni Keller aus Güsten als Erster seine Urkunde und damit den Karpfen in empfang nehmen. Wieder Schnellste und damit erfolgreich bei den Damen war Claudia Bloch, die auch bereits im Vorjahr das Rennen gemacht hatte. In diesem Jahr allerdings ohne ihre Schäferhündin. Und als ältester Teilnehmer konnte Gerhard Wulf mit Geburtsjahrgang 1928 festgestellt werden. Somit blieben in diesem Jahr die drei ersten Plätze in Güsten.
Große Spannung dann wieder bei der Verlosung der restlichen 19 Karpfen. In diesem Jahr zwar von der Zahl einige weniger, dafür aber alle etwas gewichtiger, denn die Stadt kauft ihre Karpfen nach Gewicht ein. Die kleine Nina fungierte dabei als Glücksfee und fischte die Losnummern, identisch mit den Nummern der Teilnahme-Urkunde aus einem großen Pokal. Wenn auch die meisten Teilnehmer leer ausgingen, so war es doch für sie ein Erlebnis, das bei Glühwein noch lange diskutiert wurde.