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Bernburg Bernburg: Diskothek Bernabeum fürchtet Tarif-Plan der Gema

Von stefanie greiner 05.06.2012, 17:09

bernburg/MZ. - "Die Erhöhung wäre existenzbedrohend", sagt Jörg Widder, einer von drei Geschäftsführern des Bernabeums.

Wie hoch sich die Anhebung der Gebühren konkret für die Diskothek summieren würden, darüber wollte er sich aus Wettbewerbsgründen nicht äußern. Nur so viel: Die Abgaben seien "Wahnsinn". Um höhere Eintrittsgelder würde das Bernabeum nicht umhin kommen. Ob die Besucher jedoch bereit sind, deutlich mehr für einen Diskoabend zu bezahlen, hält Jörg Widder für fraglich.

"Es wird ein großes Diskotheken-Sterben geben", prophezeit der Geschäftsführer. Um die geplanten Tarife der Gema überhaupt noch stemmen zu können, seien Eintrittsgelder von 30 Euro pro Person nicht utopisch. Zahlreiche Diskotheken würden daran zugrunde gehen. Und das in Zeiten, in denen die Club-Landschaft sowieso schon reichlich ausgedünnt ist.

Seit vielen Jahren sind die Türen des Beverly in Staßfurt verschlossen. Die Ära des Live Music Circus in Köthen ging im September vergangenen Jahres zu Ende. Im N8Werk in Aschersleben sind nach dem Brand im Februar endgültig die Lichter ausgegangen.

Dass das Bernabeum diesem Abwärtstrend bis jetzt getrotzt hat, ist nicht zuletzt dem Konzept der Partymacher zu verdanken. "Man muss versuchen, am Puls der Zeit zu sein", sagt Mitgeschäftsführer Eric Chraplak. Mit Thementagen werde im Bernabeum zudem versucht, verschiedene Zielgruppen anzusprechen.

Die Geschäftsführer haben sich einer hohen Qualität verschrieben. Niedrige Preise sind laut Eric Chraplak ein weiterer Pluspunkt. Der Eintritt belaufe sich in der Regel auf vier Euro. Das zahle sich aus. "Wir haben sehr konstante Besucherzahlen", sagt er.

Etliche Hürden hat das Bernabeum in den zurückliegenden Jahren gemeistert: Nichtrauchergesetz, Jugendschutzgesetz. Vor allem Letzteres sei mit erheblichem Mehraufwand verbunden. So müssen die Mitarbeiter am Eingang unter anderem die "Muttizettel" der 16- und 17-Jährigen kontrollieren.

2013 könnte das Bernabeum vor einer unüberwindbaren Hürde stehen. Damit es nicht so weit kommt, unterstützen die Geschäftsführer gleich mehrere Petitionen gegen die Gema-Pläne.