Bernburg Bernburg: ASB-Vorläufer geht zurück bis 1925
BERNBURG/MZ. - Die ersten Vorläufer des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) gehen in Bernburg bereits auf den Oktober 1925 zurück. Seinerzeit wurden an unterschiedlichen Orten der Weimarer Republik von Arbeitern und Handwerkern so genannte Kolonnen für das Hilfswesen gegründet. Am Montag jedoch ging es im Seniorenheim "Rosenblick" darum, das 20-jährige Bestehen des ASB-Regionalverbandes Bernburg-Anhalt e. V. zu feiern. Der Verband hatte sich - ebenso wie benachbarte Regional- oder Kreisverbände - nach der Wende neu gegründet.
"Immer wieder kommt ein neuer Frühling", sangen die Schüler der Förderschule "Lebensweg" zur Freude der Gäste. Ihre Schule liegt dem "Rosenblick" an der Ecke Zepziger Straße / Karl-Marx-Straße genau gegenüber. Schule und Altenpflegeheim pflegen seit längerem eine gedeihliche Partnerschaft.
Börries Hochfeldt, Geschäftsführer des Regionalverbandes, konnte mit Oberbürgermeister Henry Schütze (parteilos) und Landrat Ulrich Gerstner (SPD) die Spitzen der Verwaltungen begrüßen. Beide sprachen in ihren Grußworten von Höhen und Tiefen, die der Verband in den letzten Jahren bewältigt habe. Bekanntlich war der ASB-Regionalverband zwischenzeitlich arg in Turbulenzen geraten. Erst nach längerer Zeit wurden Neuwahlen ermöglicht. "Die Rechtsstruktur muss stimmen", erklärte Landrat Gerstner. Für den Landkreis sei es wichtig, dass das Ehrenamt durch die Wohlfahrtsverbände abgedeckt werde.
"Wir arbeiten daran, nur noch die Höhen kennen zu lernen", warf Christian Reuter einen Blick in die Zukunft. Der Bundesgeschäftsführer betonte, dass der ASB auch als Hilfsorganisation tätig ist. Dies werde durch freiwillige Kräfte getragen. Mit Sorge betrachte er die europäische Gesetzgebung, seit zwei Jahren die Vergabe durch europaweite Ausschreibungen regeln zu müssen. "Es ist ein politischer Trugschluss, mal so eben ein Ausschreibungsverfahren zu machen - und der billigste Jakob gewinnt", warnte Reuter.
Gabriele Gumprecht, Geschäftsführerin des ASB-Landesverbandes Sachsen-Anhalt, sprach von einer Besonderheit im Regionalverband Bernburg. Hier funktioniere der Katastrophenschutz, ohne dass der Verein zugleich in den Rettungsschutz des Landkreises eingebunden sei.
Sie erhoffe sich eine Klärung bei der Auftragsvergabe, dass in der neuen Landesregierung Rettungswesen und Katastrophenschutz gemeinsam im Innenministerium angesiedelt werden soll, erklärte Frau Gumprecht. Dem Regionalverband Bernburg wünschte sie, in Zukunft verstärkt in die Jugendarbeit gehen zu können.