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Zirkus «Fliegenpilz» Zirkus «Fliegenpilz»: Nervenkitzel und Romantik

Von Kerstin Beier 07.05.2003, 18:36

Aschersleben/MZ. - Viele Überraschungen, für die vor allem der wunderbar agierende Clown Conc sorgt, lassen die Zeit nur so dahineilen. Besonders die Kinder verfolgen die Späße des rotnasigen Komödianten mit offenen Mündern. Conc versucht nicht, mit billiger, vordergründiger Aktion zu gefallen, vielmehr bringt er die Zuschauer mit einem pantomimischen und überraschenden Mix aus Charme und Witz zum Lachen.

Begeisterung ernten auch Christine und Christian mit ihrem Bauernwagen - im Gefolge allerlei Tiere vom "Schweizer Bauernhof": Ziegen sind dabei und eine Schar Gänse, die im Takt des "Burle Bübele" in die Manege watschelt, zwölf gefleckte Schweine und eine Kuh mit Almglocke zeigen sich ebenso. Nicht minder anziehend wirken die Exoten, von Kamelen über Lamas und Rinder mit riesigen Hörnern bis hin zu Giraffenbulle Bongo. Zu den Stars des Abends gehört ohne Zweifel Nilpferddame Elsbeth, die wegen ihrer zwei Ausbruchversuche einst bundesweit Schlagzeilen machte. Das weit aufgerissene Maul, mit dem sie regelmäßig ihre "Leckerlis" einfordert, beeindruckt die Kinder gehörig.

Die Gruppe Romanov aus Tschechien wirbelt blinkende Keulen, dass es dem Betrachter vor den Augen flimmert. Helena Suvova bewegt sich grazil auf dem Drahtseil und gefällt in ihrem wunderschönen weißen Tüllkleid vor allem den kleinen Mädchen. Die Gruppe Ndux Malax aus Ghana verblüfft mit rasanter Gruppenakrobatik und vermittelt gleichzeitig noch etwas afrikanische Folklore.

Nach der Pause stürzen 300 000 Liter Wasser wasserfallartig ins Zirkusrund, auf einer Insel zeigen Tsatsa und Bayar aus der Mongolei schier unglaubliche Handstandequilibristik - die beiden scheinen keine Knochen zu haben. Zeitweise bis zu 30 Reifen lässt Helena Suvova um ihren Körper kreisen. Roman und Marcel, kostümiert als Piraten, demonstrieren Kraft und Geschicklichkeit an zwei aufrecht stehenden Leitern. Absoluten Nervenkitzel verursacht die Gruppe Tashkenbaev. Die vier Artisten begeistern auf dem Hochseil mit gewagten Sprüngen und Balancierakten und lassen so manchen Besucher den Atem anhalten.

"Ah" und "Oh" aus dem Publikum, als die Musik mit Strauß-Melodien zum furiosen Finale ansetzt: Bunte Fontänen tanzen im Takt der Musik, Enten, Gänse und Pelikane bevölkern die Wasserfläche. Die Artisten verabschieden sich mit Funken sprühenden Wunderkerzen von einem Publikum, das augenscheinlich zufrieden den Heimweg antritt.

Die beiden letzten Vorstellungen sind am Donnerstag ab 15 und 19 Uhr. Nächste Station von "Fliegenpilz" ist Bernburg.