Zeichen der Orientierung
Aschersleben/MZ. - Nicht von ungefähr sei die Idee entstanden, diese zeitgleich mit dem Park- und Lichterfest auszurichten, ist doch die Stephanikirche die Stadtkirche Ascherslebens. Vielfältig zeigte sich das Gotteshaus in letzter Zeit, und äußerst kreativ die Organisatoren des riesigen "Geburtstages".
Klar, dass auch ein "Geschenk" nicht fehlen durfte. Als solches könne die erfolgreich durchgeführte Spendenaktion "Manchmal fehlt nur eine Kleinigkeit, und die Welt ist wieder in Ordnung" durchaus betrachtet werden: Pünktlich im Jubiläumsjahr könne die Stephanusgruppe wieder aufgestellt werden, verkündete Pfarrer Matthias Büdke zu Beginn des feierlichen Gottesdienstes, der von der Kantorei Aschersleben, den Turmbläsern, Thomas Wiesenberg, Wolfgang, Michael und Bernhard Winkler sowie Thomas Krause musikalisch gerahmt wurde.
"Wir feiern jetzt Geburtstag, während die Großen hier einfach sitzen", "entführte" Gemeindepädagogin Anne Bremer die Jüngsten zum Kindergottesdienst, während Reinhard Carstens in seiner Festpredigt die Bedeutung der Kirchen als Orientierungszeichen in der Gesellschaft erörterte. "Eine Orientierung dafür, dass es nicht nur um Beliebigkeiten sondern um Verbindliches im Leben und Glauben geht", führte der Superintendent i.R. an. "Gott beachtet uns. Diese und alle anderen Kirchen in der Welt sind Zeichen dafür", verdeutlichte er. Schon damals vor vierzig Jahren habe die Stephanikirche als solches aus einer "Dunstglocke aus Braunkohlenrauch und Abgasen herausgeragt". Gott hinein lassen in sein Leben - man müsse es nicht, könne es aber versuchen, unterstrich er.
"500 Jahre Kirche - das sind 25 Generationen, die geboren und aufgewachsen sind", zeigte Joachim Matzel, Vereinsvorsitzender vom Kulturkreis "Adam Olearius" auf, der sich in die Riege der Gratulanten einreihte, die im Anschluss an den Gottesdienst zum Ausdruck brachten, was das Jubiläum für sie bedeute. So auch Superintendent Michael Wegner, der Grüße aus den umliegenden Kirchenkreisen übermittelte und daran erinnerte, dass "der Anspruch der Tradition durchaus auch zu Last werden könne". Und Michelmannn, der seinerseits die Kirche als "Zeichen des Selbstbewusstseins" sehe und nach einem kurzen geschichtlichen Abriss auch eine weitere Besonderheit ins Licht rückte, die den Turmlauf doch etwas erleichterte: "Wer hat schon eine 500-jährige Kirche mit anderthalb Türmen?"
Am kommenden Freitag um 16 Uhr gibt es ein Wiedersehen mit der Stephanusgruppe.