Schulhof Welche Pläne es am Ascherslebener Stephaneum für die Umgestaltung des Schulhofs gibt
Der Schulhof rund um das Haus II des Stephaneums soll umgestaltet werden. Nicht nur, um ansehnlich fürs Schuljubiläum zu sein, sondern um vor allem den Kindern zu gefallen. Doch das ist teuer.
Aschersleben/MZ - Die massiven Betonplatten hinter dem Haus II des Gymnasiums Stephaneum sind waschechte Stolperfallen. Denn der Zahn der Zeit hat zu Verwerfungen geführt. Mehrere Zentimeter driften die Platten auseinander. Doch nicht nur die Betonplatten bereiten Schulleiter Axel Wieczorek Kopfschmerzen.
Wenn er sich auf dem Schulhof rund ums Haus II so umschaut, dann entdeckt er ein Problem nach dem anderen. „Zu wenig Sitzmöglichkeiten, zu wenig Grün, zu marode“, fasst er kurz und knapp zusammen, was ihm längst aufgefallen ist. Und nicht nur ihm. Auch die Schüler wünschen sich eine Umgestaltung des Schulhofes.
Ideen zu Papier gebracht
Wie ein moderner Schulhof aus Sicht der Nutzer, also der Schüler, so aussehen sollte, dass haben Siebtklässler des Stephaneums zu Papier gebracht. Im Rahmen des Kunstunterrichts zeichneten sie ihre Vorstellungen vom „perfekten“ Schulhof. „Die Ideen waren klasse. Deshalb münden viele von ihnen auch in einer richtigen Planung“, sagt der Schulleiter und rollt ein großes Papier aus.
Es zeigt das Ergebnis der Schülervorstellungen, gespickt mit dem, was Architekt und Planungsbüro für realistisch umsetzbar halten. „Ich finde es toll und es wäre einfach nur großartig, wenn wir diesen Plan umsetzen könnten“, meint Wieczorek mit Blick auf die Planungen.
Schulhof in mehrere Bereiche eingeteilt
Der Schulhof der Zukunft ist in mehrere Bereiche eingeteilt. Im vorderen Bereich, also am Apothekergraben, soll ein sogenanntes Grünes Klassenzimmer entstehen. „Unterricht kann dann auch draußen stattfinden. Zum Beispiel im Sommer oder wenn es die Inhalte des jeweiligen Faches zulassen.“
Außerdem soll es im Bereich des Schulhofes am Apothekergraben grüner werden. „Wir wollen viel mehr anpflanzen: Bäume, Sträucher, Blumen. Das planen wir als Eigenleistung im Rahmen von Projekten. Zum Beispiel im Zuge der Nachhaltigkeitswoche oder beim schuleigenen Frühjahrsputz. Dann haben die Schüler die Chance, selbst anzupacken und ihren Schulhof zu verschönern“, stellt er sich vor.
Doch nicht alles könne als Eigenleistung umgesetzt werden, weiß der Schulleiter und denkt an die bereits erwähnten Betonplatten. „Wir brauchen dort ein neues Pflaster.“ Entstehen soll hinter der Schule außerdem eine Fläche für den sportlichen Ausgleich. „Ein kleiner Bereich mit Basketballkorb zum Beispiel. Auch die bereits vorhandenen Tischtennisplatten könnten da integriert werden.“
Entspannen in der Hängeschaukel
Im hintersten Teil des Schulhofes soll laut Planungen ein Chillout-Areal entstehen. „Mit Hängeschaukel oder anderen Sitz- und Liegemöglichkeiten. Die Kinder brauchen zwischendurch auch mal die Gelegenheit, auszuspannen“, weiß der Schul-Chef.
Wir können es einfach nicht bezahlen.
Axel Wieczorek, Schulleiter Gymnasium Stephaneum Aschersleben
Auch das Umfeld rund um die neu gebaute Mensa soll angegangen werden. Der Fahrradplatz erhält laut Planung eine Überdachung und die massiven Wurzelreste des einstigen Baumes vor der Mensa sollen aus der Erde verschwinden. „Dort möchten wir einen neuen Baum pflanzen, der dann eine Rundbank erhält.“
Axel Wieczorek möchte mit den Erneuerungen so schnell wie möglich beginnen. Doch da gibt es noch ein Problem. „Wir können es einfach nicht bezahlen. 160.000 Euro kostet der ganze Spaß. Da haben wir die Eigenleistungen schon rausgerechnet.“
Pünktlich zum Jubiläum?
Dass der Schulhof pünktlich zu den 700-Jahr-Feierlichkeiten im kommenden Jahr umgestaltet ist, hält Axel Wieczorek nicht nur aus finanziellen Gründen für unrealistisch. „Wünschenswert wäre es allerdings, wenn wir einige Bereiche bis dahin angegangen haben könnten“, sagt er und denkt an die Begrünung der Flächen – gerade im vorderen Teil zum Apothekergraben. „Und das Grüne Klassenzimmer, das würde ich auch gern schnell umgesetzt wissen.“
Die größte und teuerste Maßnahme ist neben dem Grünen Klassenzimmer die Hoffläche hinter dem Schulgebäude. „Die Stadt hat kein Geld, das wissen wir alle. Die Kassen sind einfach klamm.“
Nun hoffen Wieczorek, seine Kollegen und die Schüler auf verschiedene Sponsor- und Fördermöglichkeiten. „Wir wollen uns bei der Crowdfunding-Plattform ’99-Funken’ der Sparkasse anmelden. Wer unser Vorhaben darüber hinaus unterstützen möchte, kann das sehr gern tun.“ Auch Firmen, zum Beispiel Baufirmen, die Baumaterialien oder Bäume und andere Pflanzen spenden könnten, können sich bei Schulleiter Axel Wieczorek melden.
Geldspenden für die Umgestaltung nimmt der Förderkreis zur Gestaltung des Stephaneums entgegen: IBAN: DE97 800555003034106695, BIC: NOLADE21SES.