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Probleme mit dem Fundament Warum Baustraße in Ascherslebener Innenstadt nicht wie geplant im Frühjahr verschwinden wird

Anwohner, Händler und Passanten in der Ascherslebener Taubenstraße müssen länger mit Einschränkungen durch die Fielmann-Baustelle leben, als geplant.

Von Kerstin Beier Aktualisiert: 23.02.2024, 07:48
Die Arbeiten an der Fielmann-Baustelle in Aschersleben werden länger dauern als geplant. Die Baustraße soll jetzt erst im August verschwinden.
Die Arbeiten an der Fielmann-Baustelle in Aschersleben werden länger dauern als geplant. Die Baustraße soll jetzt erst im August verschwinden. (Foto: Frank Gehrmann)

Aschersleben/MZ - Seit Januar weist ein riesiger Kran schon von weitem auf die Baustelle in der Ascherslebener Taubenstraße hin. Mit ihm werden Baustoffe und Bauteile transportiert, später wird er für das Aufsetzen der Dachkonstruktion benötigt. Doch bis es soweit ist, wird voraussichtlich mehr Zeit ins Land gehen als angekündigt. Es sieht keineswegs so aus, als liegen die Bauarbeiten im Plan. Außer einer großen Baugrube deutet für den Laien nichts darauf hin, dass hier demnächst ein Rohbau in die Höhe wachsen wird.

Und inzwischen ist klar: Händler und Passanten werden länger mit Einschränkungen leben müssen als geplant. Denn der Neubau der Fielmann-Filiale geht langsamer voran als erhofft.

Fundamente bereiten Schwierigkeiten

Grund sind Schwierigkeiten mit den Fundamenten des künftigen Gebäudes. Das war auf Nachfrage beim Bauherren zu erfahren. Wie Fielmann-Sprecher Lennart Dahlkamp sagt, hat das linke Nachbarhaus eine Kelleraußenwand, die nicht standfest war. Dies sei inzwischen durch das Einbringen von Vorsatzbetonwänden korrigiert worden.

Doch auch das rechte Nachbarhaus habe unter seiner Außenwand nur Bruchstein, was wegen der fehlenden Tragfestigkeit zu Problemen beim Ausheben der Baugrube führte. Das bedeutet: Die Bauleute müssen eine neue Kellerwand auf dem Fielmann-Grundstück errichten. Dies könne nur „in sehr kleinen Schritten und zeitaufwändig“ erledigt werden. „In der Konsequenz verlieren wir Platz und Kellerfläche auf unserem Grundstück. Das hat statische Auswirkungen“. Alles, was beim Bauen vom ursprünglichen Plan abweicht, müsse neu geplant, gezeichnet, statisch geprüft und genehmigt werden.

Das dauert, das Bauvorhaben verzögert sich. Die Baustraße wird noch bis Ende August bestehen bleiben. „Wenn die Gerüstbauarbeiten abgeschlossen sind, kann die Baustraße zurückgebaut werden“, so Lennart Dahlkamp. Ursprünglich sollte die Baustraße bereits im Frühjahr wieder verschwinden, die neue Filiale sollte im Juni bereits eröffnet werden. Doch das ist nicht mehr zu schaffen.

Rund eine Million Euro wird investiert

Im April vergangenen Jahres haben die Bauarbeiten mit dem kompletten Abriss des alten Geschäftsgebäudes begonnen. Rund eine Million Euro investiert der Fielmann-Konzern in die neue Filiale, die für Kunden und Mitarbeiter bessere Bedingungen schaffen soll.

Die Geschäftsleute entlang der Fußgängerzone befürchteten vor Beginn der Bauarbeiten, dass die Kundschaft ausbleiben und die Geschäfte die Bauzeit – die nächste große Herausforderung nach Corona und Inflation – nicht überleben werden. Zwar sind alle Geschäfte trotz Baustraße für die Kunden zugänglich, doch die Händler fürchten um ihre Sichtbarkeit und glauben, dass das Umfeld der Baustelle einfach zu unattraktiv zum Einkaufen ist.

Im Rathaus wird die Investition als Pfund für die Innenstadt angesehen. Beeinflussen könne die Stadt die Maßnahme aber nicht, hatte die Baudezernentin als Reaktion auf die Kritik der Händler deutlich gemacht.