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Streit mit TV-Anbieter Telecolumbus Streit mit TV-Anbieter Telecolumbus: Kabelanschluss trotz Satelliten-Empfang zahlen?

Von Harald Vopel 16.02.2016, 09:23
Die Sat-Anlage auf dem Dach des Hauses in der Hecknerstraße.
Die Sat-Anlage auf dem Dach des Hauses in der Hecknerstraße. Privat

Aschersleben - Die Frage, ob das Fernsehbild über eine Satelliten-Empfangsanlage oder per Kabelanschluss in die gute Stube kommt, klingt zunächst banal und sollte eigentlich leicht zu beantworten sein. Dass genau diese Frage trotzdem zum Problem werden kann, weiß kaum einer besser als der Ascherslebener Joachim Dittmar.

Qualität macht den Unterschied

Seit Jahren streitet er mit dem TV-Anbieter Telecolumbus, der das Mehrfamilienhaus in der Ascherslebener Hecknerstraße, in dem Joachim Dittmar zur Miete wohnt, mit den gängigen Fernsehprogrammen versorgt. Eigentlich könnte es den Mietern egal sein, ob Satellit oder Kabel. Ist es aber nicht. Den Unterschied machen am Ende die Qualität und der Preis. Und da ist Kabel einfach teurer.

Nach dem Vertragsabschluss im Jahr 2003 flatterten Dittmar und seinen Nachbarn fast schon regelmäßig Briefe ins Haus, die eine um die andere Preiserhöhung ankündigten. So weit, so gut - oder aus Sicht der Mieter schlecht. Allerdings bezogen sich die angekündigten Mehrkosten immer auf eine Versorgung per Kabelfernsehen. Dabei war sich Joachim Dittmar sicher, dass sein - und der Nachbarn - Fernsehbild über die Satellitenanlage auf dem Dach des Hauses auf die Mattscheibe geschickt wird. Nicht zuletzt hatte ihm schon kurz nach der Installation der Anlage der Monteur bestätigt, dass es sich dabei um eine Sat-Anlage handele.

David gegen Goliath

Und so wollte Dittmar als Telecolumbus-Kunde keine Preiserhöhung für eine Kabelanlage hinnehmen, wenn er doch über ein anderes Empfangssystem versorgt werde. Wie einst David zog er in den Kampf gegen Goliath. Dabei musste der Ascherslebener erst einmal die Erfahrung machen, dass schon eine Kontaktaufnahme mit dem Anbieter auf direktem Weg zur kaum zu überwindenden Hürde wurde.

Der Umweg führte schließlich über Anwälte - und das gleich über mehrere - aber noch längst nicht zu einem schnellen Ziel. Telecolumbus kündigte wegen ständiger Investitionen in sein Kabelnetz auch weiterhin Preiserhöhungen für eine Kabelanlage an und Satelliten-TV-Kunde Dittmar legte weiterhin Widersprüche ein.

Telecolumbus kappt den Anschluss

Im Jahr 2009 gipfelte die Auseinandersetzung darin, dass Dittmars Bildschirm schwarz blieb, weil Telecolumbus ihm den Anschluss gekappt hatte. Diesmal bedurfte es eines richterlichen Beschlusses des Amtsgerichts Aschersleben, der Telecolumbus dazu verpflichtete, den Anschluss wieder herzustellen. Aber auch das ging dann nicht ohne anwaltschaftliche Auseinandersetzung ab, weil sich der Anbieter außerstande sah, Dittmars alten Vertrag weiterhin anzuerkennen - vielmehr einen teureren Neuabschluss anbot.

Dabei hieß es im selben Schreiben des Unternehmens an den Ascherslebener: „Ihre Verärgerung über die entstandenen Missverständnisse können wir gut verstehen. Sie haben Recht: Die Mieter des Hauses Hecknerstraße versorgen wir über eine Satelliten-Anlage mit Fernsehempfang.“

Unterschiedliche Tarife für gleiche Leistung

Zumindest die Frage ob Sat oder Kabel schien geklärt. Die Frage, warum Telecolumbus in den folgenden Jahren in weiteren Schreiben immer wieder eine Kabelanlage ins Feld führte und damit für weitere Verärgerung sorgte, blieb unbeantwortet. Genau wie die Frage, die sich Dittmar außerdem stellt; warum andere Mieter des Hauses unterschiedliche Tarife für die gleiche Leistung zahlen. Bei Telecolumbus war in den vergangenen Tagen trotz mehrfacher Versuche auch für die MZ kein Ansprechpartner erreichbar. (mz)