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Salzlandsparkasse Aschersleben Salzlandsparkasse Aschersleben: Der Banküberfall, der keiner war

Von Kerstin beier 26.08.2016, 11:51
Kunden von morgen beim Büchsenwerfen.
Kunden von morgen beim Büchsenwerfen. Frank Gehrmann

Aschersleben - Seit 20 Jahren gibt es die Sparkassenfiliale im Altstadt-Center. Das ist am Donnerstag mit einem bunten Fest im Innenhof gefeiert worden.

Wie Sparkassenvorstand Helmut Ibsch erklärte, gab es damals rein praktische Gründe, eine zweite Filiale zu eröffnen. Die Hauptgeschäftsstelle am Markt drohte aus allen Nähten zu platzen, es gab nicht genügend Beratungsräume für eine individuelle Betreuung der Kunden. Dass schließlich die Entscheidung fiel, eine zweite Geschäftsstelle in Innenstadtnähe zu etablieren, habe man zu keinem Zeitpunkt bereut.

Das Altstadt-Center bot sich als neuer Standort geradezu an, die damalige Kreissparkasse Aschersleben-Staßfurt erwarb einen Teil des Gebäudekomplexes. Und bis heute sorgt das Geldinstitut dafür, dass das Altstadt-Center neben den kleineren Dienstleistern ringsherum frequentiert wird.

„Die Filiale am Altstadt-Center hat von Anfang an funktioniert“, so Helmut Ibsch. Etwa die Hälfte der Kunden sei damals vom Markt hierher gewechselt - vorrangig Geschäftskunden, aber auch viele Privatleute, erinnert sich Ernst-Joachim Schulze, der damals Gebietsdirektor war. Neben ihm weiß auch Michael Rother, Geschäftsstellenleiter der ersten Stunde, manches Histörchen zu erzählen. So wie die Sache mit dem Banküberfall, der keiner war. Er und seine Kollegen hatten sich gewundert, dass die Kunden ausblieben.

Als er vors Haus trat, bemerkte er, dass die Polizei den Eingang abgesperrt und die Waffe im Anschlag hatte. Die Sicherungsanlage hatte stummen Alarm ausgelöst. Das attraktive Wasserbecken im Geschäftsraum leckte zweimal derart, dass die Kellerräume feucht wurden. „Damit ist uns die Liquidität kurzzeitig abhanden gekommen“, scherzt Schulze.

Wieder in den Schlagzeilen

In die Schlagzeilen geriet die Filiale übrigens auch: Und zwar mit Alexandra Schulz, der jüngsten Filialleiterin der Republik. Sie leitete die cash’n fun-Jugendbank mit gerade einmal 20 Jahren. Während die Jugendbanken in den Anfangsjahren durchaus ihre Berechtigung hatten, um junge Kunden zu binden, sei die Jugendfiliale 2008 wieder geschlossen worden. Das Konzept mit Videospielen und Internet neben dem Schalter funktionierte irgendwann einfach nicht mehr. Den Begriff „cash’n fun“ allerdings gibt es als Marke für die Talentförderung der Salzlandsparkasse noch immer.

Auch im Innenhof sind es neben zahlreichen honorigen Gästen vor allem die Kunden von morgen, die sich bei Aktionsspielen austoben, beim Malen und beim Basteln kreativ sind oder sich am Kuchenstand gütlich tun. Zwölf Filialmitarbeiter und -mitarbeiterinnen in ihren leuchtend roten T-Shirts haben für einen Tag Computer und Sparbücher gegen Bälle, Stifte und Tattoo-Farbe getauscht. „Ja“, lacht Daniela Jauch, „wir können eben mehr als Geld.“ (mz)

Nicht zu übersehen: das rote Sparschwein.
Nicht zu übersehen: das rote Sparschwein.
Frank Gehrmann