1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Aschersleben
  6. >
  7. Salzlandkreis: Salzlandkreis: Stolzer Adler kann von Schützen erst im zweiten Anlauf enthauptet werden

Salzlandkreis Salzlandkreis: Stolzer Adler kann von Schützen erst im zweiten Anlauf enthauptet werden

Von HAJO MANN 20.07.2010, 16:18

WILSLEBEN/MZ. - Das doppelte Jubiläum war Anlass für den Kreisschützenverband, das Kreisschützenfest in Wilsleben zu feiern. Nicht ohne leere Hände sind die Gäste gekommen: Heiko Wurg, Vorsitzender des Kreisschützenverbandes, überreichte in dessen Namen und im Auftrag des Landesverbandes dem Wilslebener Schützenchef Helmut Knape gleich zwei handgestickte Fahnenbänder.

Als Höhepunkt des Kreisschützenfestes war der Festumzug am Sonnabend ausgeschrieben. Der Schadelebener Spielmannszug geleitete den Zug, in den sich auch der Ortsbürgermeister Wilslebens, Holger Behrens, und Detlef Gürth, Präsident des Kreissportbundes, einreihten, durch das Dorf. Doch zwei Mann ersetzen keine 16 Vereine. Denn von 32 im Landesverband befindlichen, entsandte gerade mal die Hälfte Abordnungen nach Wilsleben. Ob der geringen Beteiligung war Kreischef Wurg die Enttäuschung sichtlich anzumerken. Nicht aber den feierfreudigen Wilslebenern, die sich traditionell am Sonntagmorgen in Bewegung setzten, wie elf Vereine, die, eskortiert von den Spielleuten aus Ermsleben, zum Festplatz zogen. Dort ließen sich auch alter und neuer Schützenkönig die Schlachteplatte schmecken. Zu königlichen Ehren war im vergangenen Jahr der langjährige Vereinsvorsitzender Helmut Knape gelangt. Ihn entthronte jetzt Bernd Saalmann. "Der Titel kostet den Schützenkönig ein Fass Bier. Und im nächsten Jahr wird er mit allen Ehren zum Festplatz geleitet", umreißt Knape, was auf Saalmann zukomme.

Doch neben dem "Schützenkönig" wurden auch noch eine Reihe anderer Titel "ausgeschossen". Wilslebener Adlerkönig wurde mit etwas Verspätung Fred Jorde. Verspätung, weil es den Einwohnern am Sonnabend nicht gelungen war, das stolze Tier zu enthaupten. Neuer Tag, neues Glück am Sonntag. Ihre Zielsicherheit beim Adlerschießen stellten auch die Kreisschützen unter Beweis und starteten einen separaten Wettbewerb, aus dem der Froser Burkhard Groschoff als Sieger hervorging. Er erwischte den linken unteren Flügel. "König wird hier nicht, wer den Vogel enthauptet", erläutert Wurg. Der Adler besteht aus zehn Teilen - sechs Flügeln, Kopf, Schwanz und zwei Ständern, so er weiter, "vor dem Schießen wird von einer neutralen Person ausgelost, welches Körperteil den Schützen zum König krönt". Eine wertvolle Information, die, auf einen Zettel geschrieben und in einem Umschlag verschlossen, bis zum Ende des Schießens geheim bleibt. Weshalb ein bisschen Dusel dazu gehöre.

Siegerehrungen gab es nicht nur für die Adlerkönige, sondern auch für die Sieger im Pokal- und Vereinsschießen: Kathleen Behrens verteidigte die Krone des Bürgerkönigs oder vielmehr der Bürgerkönigin. Das Preisschießen entschied Uwe Stockmann für sich.

Beim Wilslebener Schützenfest wurden auch die Senioren nicht vergessen. Sie waren bereits am Freitagnachmittag zu einem Seniorentreffen bei Kaffee und Kuchen eingeladen. Für ein buntes Treiben auf dem Festplatz sorgte der Vergnügungspark Rudolf Weisheit.