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Salzlandkreis Salzlandkreis: Dr. Wulf Stubbe legt Mandat nieder

Von ELFI SCHURTZMANN 21.09.2010, 21:20

GATERSLEBEN/MZ. - Die allerdings sorgte bei den anderen Räten erst einmal für Sprachlosigkeit.

Ausgangspunkt für die Entscheidung Stubbes war die Zwangseingemeindung von Gatersleben zum 1. September zur Stadt Seeland. "Wir haben zwei Bürgerbefragungen mit einem eindeutigen Ergebnis, nämlich dass Gatersleben selbstständig bleiben soll, durchgeführt. Doch das Votum der Bürger wird ignoriert und wir werden per Gesetz zugeordnet. Das widerspricht meinem Demokratieverständnis und ich lasse mich da auch nicht verbiegen. Der Ortschaftsrat ist für mich nur ein Alibigremium. Der kann nichts bewegen, hat nichts mehr zu sagen und zu entscheiden. Das macht jetzt der Stadtrat", sagte Stubbe. Er könne auch nicht nachvollziehen, dass ein Gericht, dem Freitag (27. August) Eilanträge von betroffenen Kommunen vorliegen, bereits am Montag (30. August) eine Entscheidung treffen kann, dass die Orte zum 1. September zuzuordnen sind. Er glaube nicht mehr daran, dass ein weiteres Gericht eine andere Entscheidung treffen werde. Deshalb habe er sich für diesen Schritt entschieden und er wolle jetzt die Zeit für andere Dinge sinnvoll nutzen. "Wir haben viel erreicht. Das sieht man, wenn man durch den Ort geht und darauf können wir stolz sein", sagte Wulf Stubbe abschließend.

Ortsbürgermeisterin Edith Hüttner (parteilos) dazu: "Das löst bei mir tiefe Betroffenheit aus. Sie sind ein Urgestein im Rat, ich kann es aber nachvollziehen, dass Sie diesen Schritt für sich gewählt haben." Auch Dr. Ute Linemann (CDU) bedauert es außerordentlich, dass Wulf Stubbe das Gremium verlässt. Sie bedankt sich für die gute Zusammenarbeit in den zurückliegenden Jahren. "Ich finde es dennoch schade, dass das jetzt das Ende sein soll nach so vielen Jahren demokratischer Arbeit", so die Ortschaftsrätin.

Ute Linemann wollte noch klarstellen, dass der Kampf der Gaterslebener um ihre Eigenständigkeit nichts damit zu tun habe, dass man etwas gegen die Bürger oder die Verwaltung der Stadt Seeland habe, aber "wir verlieren alles, die Stadt Seeland aber gewinnt auch nichts. Ich hoffe, dass die Bürger der Stadt Seeland unsere Meinung akzeptieren", wünscht sich die Stadträtin.

Auf die Anfrage, ob denn die Verwaltung nach Gatersleben käme, damit die Bürger nicht alle nach Nachterstedt zum Umschreiben ihrer Ausweise fahren müssten, sagte Hauptamtsleiterin Blanka Metze, dass sie das im Verwaltungsamt klären wolle.