Reine Terminsache Reine Terminsache: Mit "Click and Meet" gehts weiter voran

Aschersleben - „Click and Meet“ heißt derzeit der Zauberspruch, mit dem sich die Türen zu den Ascherslebener Geschäften öffnen lassen. Verständlicher: anrufen, Termin vereinbaren und dann einkaufen. Aber - der Mensch lebt ja bekanntlich nicht vom Brot allein. Viele sind nach langer Null-Diät einfach hungrig auf Kultur. Auch wenn Konzerte, Theater und andere Veranstaltungen coronabedingt noch nicht wieder stattfinden dürfen, haben Museen, Galerien und Bibliotheken das Click-and-Meet-Konzept aufgegriffen.
Grafikstiftung Neo Rauch
In Aschersleben war es die Grafikstiftung Neo Rauch, die als einer der ersten Kulturanbieter seit Anfang der Woche ein solches Angebot auf ihrer Internetseite macht. Mit Erfolg. Schon am Mittwoch begrüßte die Leiterin der Grafikstiftung, Silvia Käther, die erste Kunstfreundin, die den individuellen Besuchstermin im Vorfeld per Telefon vereinbart hatte.
Die nächsten hätten sich bereits für den Sonnabend und andere für den Sonntag angemeldet, so Käther.
Die ist darauf gespannt, wie sich der so organisierte individuelle Besucherstrom entwickelt. Fest steht, dass man sich in der Rauch-Stiftung auf jeden einzelnen Besucher freut.
Übrigens, leibhaftige Gruppenbesuche sind weiterhin leider noch nicht wieder möglich - auch nicht per Telefonanmeldung. Als Alternative bietet die Stiftung für Gruppen, nach ebenfalls telefonischer Terminabsprache, digitale Führungen an. Auch dazu heißt es auf der Internetseite der Grafikstiftung: „Für individuelle Terminvereinbarungen stehen wir von Dienstag bis Freitag per Telefon unter 03473/9149344 oder per E-Mail unter [email protected] gern zur Verfügung.“
Museum Aschersleben
Auf den Click-and-Meet-Zug ist auch das Ascherslebener Museum aufgesprungen. Auch wenn man bisher nicht unbedingt offensiv für dieses Angebot wirbt, wie Museumschefin Luisa Töpel erklärt. Aber auch im Museum gab es am Mittwoch die erste Anfrage eines Ehepaars nach einem Besuchstermin. Einzelpersonen oder Personen aus einem Haushalt können ab sofort einen Termin für einen Museumsbesuch unter der Telefonnummer 03473/95 84 30 vereinbaren.
Derzeit ist neben den Dauerausstellungen zur Stadtgeschichte, zur Ur- und Frühgeschichte sowie der Präsentation der Fossiliensammlung von Prof. Dr. Martin Schmidt, auch die Sonderausstellung „WUNDERvolle Zeit“ zu sehen. Thema sind mehreren Jubiläen, die eigentlich im vergangenen Jahr in Aschersleben gefeiert werden sollten. Unter anderem geht es um High-lights wie 10 Jahre Landesgartenschau, 30 Jahre Städtepartnerschaft mit Peine und 130 Jahre Majorananbau. Die Exposition soll noch bis zum 21. Juni gezeigt werden. „Hoffentlich bald ohne Beschränkung der Besucherzahl“, wünscht sich die Ascherslebener Museumschefin.
Stadtbibliothek
Die gute Nachricht für Leseratten: Ab Montag, 15. März, können in der Kreisbibliothek in Aschersleben wieder Bücher, CDs, DVDs, Zeitschriften oder Spiele für Kinder ausgeliehen werden. Nicht zuletzt eine gute Gelegenheit, die vor dem Lockdown ausgeliehenen Medien wieder abzugeben. Die wurden übrigens - und werden bis zur kompletten Wiederöffnung automatisch verlängert. Bis dahin geht zunächst auch in der Bibliothek nichts ohne Termin. Der kann ab sofort telefonisch unter 03471/684-62 43 10 oder per E-Mail unter der Adresse [email protected] vereinbart werden.
„Wir können aufgrund der räumlichen Größe der Bibliothek bis zu zehn Besucher gleichzeitig einlassen“, sagt Bibliotheksleiterin Susanne van Treek. „Jeweils für ein Zeitfenster von 30 Minuten“.
Das sei erfahrungsgemäß auch die durchschnittliche Verweildauer in der Vor-Corona-Zeit gewesen. Und wohl genügend Zeit, um auch die medialen Neuerwerbungen in Augenschein zu nehmen. „Wir haben Ende 2020 eine ganze Reihe neuer Bücher und anderer Medien eingekauft“, so van Treek. Landkreis und Land hätten dazu jeweils 10.000 Euro beigesteuert.
Kriminalpanoptikum
In Geduld üben müssen sich derzeit noch die Fans der Kriminalgeschichte. Die Ausstellung im Ascherslebener Kriminalpanoptikum in der Straße An der Darre bleibt nämlich bis zur Aufhebung des Lockdowns geschlossen. Ein Grund dafür seien die eher beengten Platzverhältnisse in dem ehemaligen Gefängnisbau. Hier würden Besucher kaum in einem angemessenen Abstand aneinander vorbei kommen, erklärt Museumsleiterin Luisa Töpel, die auch für das Panoptikum und das Stadtarchiv zuständig ist. (mz)