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Pressmetall in Hoym Pressmetall in Hoym: Unternehmen investiert und schafft 30 Arbeitsplätze

Von Kerstin Beier 28.04.2015, 17:51
Blick in die große Halle der Gießerei. Hier stehen 20 Maschinen, die das flüssige Material unter Druck in die Form pressen und verdichten.
Blick in die große Halle der Gießerei. Hier stehen 20 Maschinen, die das flüssige Material unter Druck in die Form pressen und verdichten. Frank Gehrmann Lizenz

Hoym - Die Firma Pressmetall in Hoym wird wachsen. „Um neue Aufträge abzuarbeiten, brauchen wir mehr Platz“, sagt Werkleiter Frank Prange. In einem ersten Schritt wird das Unternehmen 2,3 Millionen Euro investieren, die Gesamtinvestition allein in die Gebäude wird 3,5 Millionen Euro betragen. Damit wird ein Aufwuchs von etwa 30 Arbeitsplätzen verbunden sein. Entscheidende Argumente für die Unternehmensgruppe, ausgerechnet in Hoym zu investieren, sind das ausreichend große Gelände und die gute Verkehrsanbindung. Hinzu kommt: „Die Leute sind sehr engagiert hier“, findet Frank Prange und fügt hinzu. „Es ist richtig sinnvoll, hier zu investieren.“

Das sind erfreuliche Nachrichten für die aktuell 183 Mitarbeiter und 14 Auszubildenden. Denn das Werk, das bei vielen noch als „Druckguss Hoym“ bekannt ist, hat auch unsichere Zeiten erlebt. Vor 14 Jahren auf die grüne Wiese gebaut, rutschte das Werk nach dem Tod des Firmengründers in die Insolvenz. „Obwohl Hoym schon immer die Perle in der Druckgussgruppe Heidenau war“, wie es Prange beschreibt. Trotz Schlingerkurs der Mutterfirma ist in Hoym weiter produziert worden. Die Kunden hätten auch in schwieriger Zeit Vertrauen in die Leistung des Teams bewiesen und dem Unternehmen in Hoym die Treue gehalten. Die Zitterpartie endete im April 2013, als Hoym abgetrennt und von GDC aufgekauft wurde. Sowohl Hoym als auch der Standort Gunzenhausen wurden daraufhin in die mittelständische Pressmetall überführt, die nach eigenen Angaben gemeinsam annähernd 800 Mitarbeiter beschäftigt. Kunden von Pressmetall sind Automobilbauer wie BMW, Daimler und VW. Diese stellen besonders hohe Anforderungen an Flexibilität und Qualität, sagt Eric Müller, der in Hoym für die Technologie, für Forschung und Entwicklung zuständig ist.

„Wir messen täglich Verfügbarkeit und Ausschussrate“, erklärt er während eines Rundgangs durch die moderne Produktionshalle, in der 20 Druckgussmaschinen stehen. Eine eigene Röntgenanlage prüft jeden Anlauf auf Qualität. Zwar werden die Formen für die Gussteile in Gunzenhausen entwickelt, zum Teil erfolgt die Entwicklung aber auch in Zusammenarbeit mit dem Hoymer Betriebsteil. Beim Know-how setzt die Firma zunehmend auf die Kooperation mit der Universität Magdeburg. „Wir möchten für die Kunden auch Entwicklungspartner sein“, erklärt Eric Müller. Die Kosten für die Herstellung der komplizierten Formen, die zehn Jahre lang in einem eigens angemieteten Lager aufbewahrt werden, sind hoch. Das ließe sich nur über die Stückzahlen der gegossenen Teile rechnen, so Müller. Erst ab 100.000 gegossenen Teilen pro Jahr „macht es Sinn“, sagt er.

„Nur wenn Sie jeden Tag ein wenig besser werden, schaffen Sie es, zu überleben“, hat Frank Prange als Credo an seine Mitarbeiter ausgegeben, die in drei Schichten an fünf Tagen in der Woche arbeiten. Denn der Markt auf dem Automobilsektor ist sehr umkämpft und sensibel. „Nur wenn es den Kunden gut geht, geht es uns auch gut“, so Prange. Und nicht nur den Mitarbeitern von Pressmetall, sondern auch all denen aus der heimischen Wirtschaft, die direkt oder indirekt vom Betrieb abhängen: Wachleute, ortsansässige Handwerker, Kantinenpersonal. Das Unternehmen setzt auf möglichst viele feste Mitarbeiter. Nur etwa 15 Prozent der Angestellten seien Zeitarbeiter, die helfen, Auftragsspitzen abzufangen. (mz)

Das flüssige Aluminium kommt aus dem drehbar gelagerten Schmelzofen.
Das flüssige Aluminium kommt aus dem drehbar gelagerten Schmelzofen.
Frank Gehrmann Lizenz
Die fertigen Bauteile werden endbearbeitet und versandfertig gemacht.
Die fertigen Bauteile werden endbearbeitet und versandfertig gemacht.
Frank Gehrmann Lizenz