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Polizei Aschersleben Polizei Aschersleben: Neuer Job für alte Hasen

Von harald vopel 14.07.2014, 15:52
Polizeihauptmeister Jörg Offenborn und Polizeiobermeister Annett Kahl sind Ansprechpartner vor Ort.
Polizeihauptmeister Jörg Offenborn und Polizeiobermeister Annett Kahl sind Ansprechpartner vor Ort. Frank gehrmann Lizenz

Aschersleben/MZ - Die Menschen in der Region Aschersleben unterscheiden sich in ihrer Mentalität durchaus von denen in Bernburg, Quedlinburg oder Hettstedt - oder andersherum. Und man müsse die sogenannten Menschenschläge eben kennen, um mit ihnen bestmöglich in Kontakt zu kommen, meinen Polizeihauptmeister Jörg Offenborn und Polizeiobermeister Annett Kahl. Der gebürtige Ascherslebener, der schon in Quedlinburg gearbeitet hat, und die Hettstedterin, die in Aschersleben Dienst tut, können das beurteilen.

Präsenz und Prävention

Die beiden sind seit dem 1. Juli als Regionalbereichsbeamte in Aschersleben - inklusive der elf Ortsteile - unterwegs. Meist zu Fuß. Die Polizisten als erste Adresse in Sachen Ansprechpartner für die Bürger sozusagen. Wobei der Einsatz der neuen Regionalbereichsbeamten ein Ergebnis der Polizeistrukturreform des Landes ist. Dass die Wahl dabei auf sie gefallen ist, ist für Jörg Offenborn und Annett Kahl allerdings keine große Überraschung gewesen - gehörten sie doch schon als Kontaktbeamte zum Ascherslebener Straßenbild. Das heißt, die Aufgaben in ihrem bisherigen Dienst und im neuen Job sind sich ähnlich: polizeiliche Präsenz zeigen und für den Bürger ansprechbar sein, ohne dass der unbedingt zum „Revier“ muss, falls er ein Anliegen hat. Und Jörg Offenborn stellt dann auch noch klar, dass man kein ABV (Abschnittsbevollmächtigter) sei - wie es ihn vor der Wende gegeben habe.

Regionalbereichsbeamte werden im Zuge der Polizeistrukturreform der Polizei Sachsen-Anhalts künftig in allen Einheits- und Verbandsgemeinden sowie den kreisfreien Städten eingesetzt. Ihre Anzahl richtet sich nach der jeweiligen Einwohnerzahl. Grundsätzlich versehen in jeder Einheits- und Verbandsgemeinde bis unter 30000 Einwohnern zwei Regionalbereichsbeamte ihren Dienst.

Präsenz und Prävention sind die vornehmlichen Aufgaben, die den Regionalbereichsbeamten in der Gemeinde obliegen. Sie sollen für alle polizeilichen Belange als Ansprechpartner zur Verfügung stehen und sollen Kontakte zu den verschiedensten Stellen, beispielsweise zu den Kommunalverwaltungen, zu Schulen, Vereinen oder Unternehmen, pflegen.

Bei geeigneten Voraussetzungen sollen Regionalbereichsbeamte auch die Möglichkeit haben, Dienstfahrräder zu nutzen. Denkbar hierfür sind Präsenzstreifen insbesondere in städtischen Bereichen oder aber auch Einsatzanlässe wie Festumzüge oder Präventionsveranstaltungen.

Die Bewältigung polizeilicher Soforteinsätze ist dagegen die Aufgabe der Einsatzdienste der Polizeireviere, wozu die Regionalbereichsbeamten ausdrücklich nicht zählen. Für die Einsatzdienste wurde das System der Streifenbereiche entwickelt, was ermöglichen soll, dass die Polizei rund um die Uhr in allen Teilen des Landes schnellstmöglich vor Ort ist, heißt es in einer Pressemitteilung des Innenministeriums des Landes Sachsen-Anhalt.

Breiten Raum werde künftig auch die Präventionsarbeit einnehmen, sagt der Hauptmeister. Vor allem in Sachen Diebstahlsdelikte, Drogenkriminalität und Verkehrssicherheit. Zielgruppen seien eigentlich alle Altersgruppen - vom Kita-Kind bis zum Senior. Dabei sei man natürlich auf Partner angewiesen, weiß Annett Kahl. Deshalb gehöre es zu den nächsten Aufgaben, auch persönlichen Kontakt mit den Kindereinrichtungen, Schulen, Seniorenheimen, der Verkehrswacht, Vereinen und anderen Institutionen aufzunehmen. Aber auch hier muss kein völliges Neuland betreten werden - zumal die Polizei in der Vergangenheit personell und beratend in diesen Bereichen aktiv war. Das nötige theoretische Rüstzeug für diese Präventionsarbeit werden sie sich in speziellen Lehrgängen aneignen, sagen die beiden Regionalbereichsbeamten.

Übrigens bestehe auch ein guter und ständiger Kontakt zur Stadtverwaltung. Dort gebe es beispielsweise regelmäßig gemeinsame Beratungen mit den Mitarbeitern des Ordnungsamts, in denen aktuelle Themen und Fragen in Sachen Ordnung und Sicherheit besprochen werden.