Poliklinik Nord Aschersleben Poliklinik Nord Aschersleben: Bau und Erstausstattung für zwei Millionen DDR-Mark
Im vergangenen Jahr war es 50 Jahre her, dass das Stadtambulatorium Nord eröffnet wurde. Heimatgeschichtler Frank Reisberg widmete dem Jubiläum einen Beitrag in der MZ.
Daraus geht hervor, dass die Vorarbeiten für die künftige medizinische Einrichtung für den neuen Stadtteil „Kosmonautenviertel“ bereits 1964 begonnen hatten. Die örtliche Presse berichtet währen des Baugeschehens intensiv über den Fortschritt des Vorhabens.
1967 gab es drei Zahnarztpraxen, Gynäkologie, Radiologie und Kinderärzte
Unter einer Zeichnung vom künftigen „Stadtambulatorium Nord“ war in der „Freiheit“ am 4. Februar 1967 zu lesen, dass sich das nach modernsten Gesichtspunkten errichtete Ambulatorium in fünf Hauptabteilungen gliederte. Dazu gehörten drei Zahnarztpraxen mit den dazu notwendigen Nebeneinrichtungen, eine Gynäkologische Abteilung und zwei Arztpraxen mit Röntgenabteilung, Fotolabor und Laboreinrichtung, weiterhin eine Elektrotherapeutische Abteilung, eine Kinderabteilung mit Spezialabteilung für Kinder mit ansteckenden Krankheiten und den notwendigen Untersuchungsräumen.
Eine Bäderabteilung umfasste Heilbäder, Kneippkurbäder, Arm- und Beinbäder und Massageräume. Eingebaut und eingerichtet wurde im Ambulatorium auch eine Apotheke. Besonders hervorgehoben wurde, dass die Einrichtung zu den modernsten im Bezirk Halle gehörte.
Künstler aus Halle schuf Bleiglasgfenster
Ein farbiges Bleiglasfenster zeigte „Das Kind in den vier Jahreszeiten“, geschaffen wurde es vom Hallenser Künstler Hannes H. Wagner. Nach der feierlichen Eröffnung am 30. April 1967 begann am 2. Mai die Sprechstundentätigkeit zunächst nur in der allgemeinärztlichen und zahnärztlichen Abteilung. Leitender Arzt im Gebäude war H. Koenig. Die neurologische Abteilung unter dem leitenden Arzt Habenicht begann am 16. Mai ihre Arbeit.
Im Laufe der nächsten Jahrzehnte entwickelte sich das „Ambulatorium Nord“ (später Poliklinik Nord) zu einer der wichtigsten medizinischen Einrichtungen der Stadt. Die DDR hatte insgesamt etwa 1,6 Millionen Mark in den Bau investiert und 400.000 Mark für die Erstausstattung aufgewendet.