Lob und Kritik zuhauf zum neuen Marktplatz
Aschersleben/MZ. - Der blau-weiße MZ-Stand auf dem Ascherslebener Wochenmarkt war gestern noch gar nicht richtig aufgebaut, da wollten Leser bereits ihre Probleme loswerden und Kritik anbringen.
Mehrere Leser beklagten die Parkplatzsituation in Aschersleben. Henry Hofmann fragt sich, wer zum Festplatz kommen soll, wenn es dort keine ausreichenden Parkmöglichkeiten gibt. Nicht richtig findet er auch, dass man am Hellgraben nicht parken darf, obwohl die Anwohnerparkplätze dort nur zu einem geringen Teil vermietet sind. In der Lübenstraße habe man mittlerweile offenbar auch schon entdeckt, dass sich mit Parkplätzen Geld verdienen lässt - freie Plätze gebe es dort gar nicht mehr. In der Ramdohrstraße, wo freies Parken noch möglich sei, herrsche an einem Tag in der Woche zwischen 7 und 8 Uhr Parkverbot - wegen der Kehrmaschine. Gekehrt werde aber bereits 5.30 Uhr, kritisierte Hofmann. Viele Probleme und Fragen, denen die MZ-Redaktion in den nächsten Tagen genauer auf den Grund gehen wird.
Das leidige Parken lag auch Johannes Einecke am Herzen. Die "wilden" Plätze an Polizeirevier, Hopfenmarkt und Badstuben sind für ihn keine Lösung. Im Übrigen findet er, dass der neu gestaltete Marktplatz "zum Parken viel zu schade" sei. Dem pflichtete auch Jürgen Zwingeberg bei: "Auf den Marktplatz gehören keine Autos." Er plädiert für ein Parkhaus und viel Platz auf dem Markt.
Am Marktplatz scheiden sich die Geister nach wie vor. Henry Hofmann findet die Gestaltung insgesamt "nicht schlecht", hält das Pflaster aber für gefährlich - besonders für Radfahrer. "Ich will aber nicht nur meckern", meinte er noch und machte eines klar: Auf das Bluesfestival freue er sich schon sehr, denn das sei eine "wirklich tolle Sache".
Dieter Hund machte gestern den Vorschlag, die Schuhstiegbrücke für den Pkw-Verkehr wieder zu öffnen. "Das würde den Besuchern aus Mehringen und Hettstedt sinnloses Rumgefahre ersparen, und damit würde sich die Altstadt automatisch beleben", glaubt er.
Sigurd Dettloff und seine Frau Antje haben für die Opfer der Flutkatastrophe gespendet. Die Sachen, die sie liebevoll zusammengepackt und mit einem Brief versehen haben, lägen wohl noch immer in Aschersleben, weil die Hilfsorganisationen die Sachen nicht abgenommen hätten. "Wir empfinden das als Schweinerei und sind schon ein bisschen traurig. Da muss man sich nicht wundern, wenn die Leute nicht mehr spenden", befürchtete Dettloff. Stadtsprecher Andreas Schmith konnte gestern zu diesem Thema noch keine Auskünfte geben. Gefreut hat sich Dettloff hingegen über die Meinung von Bekannten aus Cottbus, die nach zehn Jahren wieder einmal nach Aschersleben kamen und der Stadt eine sichtbare Entwicklung attestierten.
Einige Leser hatten Anregungen und Hinweise für ihre Heimatzeitung. So wünscht sich Frieda Apel einen Fortsetzungsroman, und Rudolf Bothe findet, dass der Sportteil zu groß ist. Benjamin Arndt und sein Freund Florian Fleissner lesen auch schon Zeitung, obwohl sie erst 13 sind. "Sport und Action" ist das, was sie sich wünschen.
Viele Leser hatten gestern einige Schwierigkeiten, den MZ-Stand auf dem Wochenmarkt der Kreisstadt überhaupt zu finden. Der Grund war stets der gleiche: Irrtümlich hatten die Leser auf dem Marktplatz am Ufa-Kino gesucht, weil dort das Markttreiben eigentlich wieder stattfinden sollte. Doch Fehlanzeige: Die Händler offerierten ihre Angebote weiter am Johannisturm. Die Frage nach dem Warum tauchte gestern gleich mehrfach am MZ-Stand am Sporthaus Reitzig auf.
Stadtsprecher Schmith lieferte später die Antwort: Irrtümlich sei vorschnell der Wechsel zum eigentlichen Markt mitgeteilt worden, allerdings müssten über die Markt-Zufahrt vom Tie in den nächsten Wochen noch die Baufahrzeuge rollen, warb Schmith um Verständnis.
Eine Antwort auf Wolfgang Triebels Einwand wird es in den nächsten Tagen geben. Triebel stört das so genannte Baumhaus in der Augustapromenade. Das Ding sollte so schnell wie möglich verschwinden, denn es passe nicht dorthin und drohe wohl irgendwann mal herabzustürzen. Wie die Mitarbeiter der Stadtverwaltung die Zukunft des Kunstwerkes sehen, will Schmith in den nächsten Tagen ebenfalls erhellen.
Die Tour "MZ vor Ort" wird fortgesetzt: Am kommenden Donnerstag sind zwei MZ-Redakteure am Rande des Wochenmarktes in Giersleben.