Leuchtturm am Kinderhaus
Aschersleben/MZ. - Und doch ist Holzgestalter Heiko Landmann von der "Künstlerischen Holzgestaltung Jürgen Bergmann" gerade mit der Kettensäge am Werk, um dem Turm einen "Hut" aufzusetzen. Zu seinen Füßen steht ein Modell von Turm, Schiff und Strandgut im Maßstab 1:25. In wenigen Stunden wird der Außenbereich des Kindergartens genau so aussehen, verspricht er den Kleinen, die ihm bei der Arbeit zusehen.
"Ein Vater hatte den Künstler in seinem Abenteuerpark Kulturinsel Einsiedel angesprochen, ob er sich nicht einmal unsere Außenanlage ansehen möchte", erzählt Angelika Weferling, Leiterin des Montessori-Kinderhauses. Eine Veränderung sei dringend nötig gewesen, denn die Einrichtung war früher für Kinder im Krippenalter ausgerichtet. Jetzt werden aber auch größere Kinder betreut und die brauchen mehr Möglichkeiten zum Bewegen, Klettern und Toben.
Und so sei der Verein auf die ungewöhnlichen Spielgeräte aus Holz aufmerksam geworden. "Das ist nicht nur etwas zum Klettern, sondern auch zum kreativen Spielen. Natürlich ist alles TÜV geprüft. Ich bin fasziniert davon, kann es eigentlich gar nicht richtig in Worte fassen, wie toll ich den Bau hier finde", ist die Leiterin begeistert. Der Leuchtturm passe gut in den Garten, und "jedes Objekt ist ein Unikat. Wir bauen Welten - so phantastisch wie im Computer, aber mit allen Sinnen erfahrbar. Unsere Firma gibt es schon seit 1990", erklärt Heiko Landmann. So sei die Kulturinsel Einsiedel in der Nähe von Görlitz entstanden. Ein ungewöhnlicher Freizeitpark ohne Karussells, dafür aber mit endlosen Tunneln oder wilden Schaukeln und jeder Menge Kunst und Kultur, wirbt er.
Ungewöhnlich, aber auch schön findet der Holzgestalter, dass er dieses Mal unter den kritischen Augen der Kinder bauen muss. "Sie haben keine Berührungsängste. Und was gibt es Schöneres, als zu sehen, wie die Mädchen und Jungen nach getaner Arbeit die Modelle in Besitz nehmen und erkunden können", lächelt er.
Und genau darauf warten Anna Lena, Adrian, Judith und Nick schon ganz ungeduldig. Denn sie wollen klettern - bis zur Spitze.