1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Aschersleben
  6. >
  7. Kino Aschersleben: Kino Aschersleben: War der Chef wirklich krank?

Kino Aschersleben Kino Aschersleben: War der Chef wirklich krank?

Von marko jeschor 03.02.2014, 18:30
Am Sonnabendnachmittag blieb das Kino geschlossen.
Am Sonnabendnachmittag blieb das Kino geschlossen. gehrmann Lizenz

aschersleben/MZ - Zwei unerfreuliche Gästebucheinträge mussten die Betreiber des Kino in Aschersleben am Wochenende auf ihrer eigenen Internetseite zur Kenntnis nehmen. Die Nutzer beschwerten sich darüber, dass am Samstagnachmittag das Kino verschlossen blieb, obwohl laut Programmvorschau mehrere Filme laufen sollten - unter anderem „Der Medicus“ und „Der Hobbit“.

Die Rede im digitalen Gästebuch war von etwa 60 Besuchern, die teilweise auch aus dem Harz kamen, um in Aschersleben einen der neuesten Kinofilme zu schauen. „Weder auf Telefonanrufe noch auf Klopfen wurde reagiert“, hieß es in einem Eintrag. Auch an die Lokalredaktion der MZ wandten sich verärgerte Kinogänger. Hans-Jörg Köhler aus Hettstedt schrieb am Montag: „Den Unmut aller können Sie sich vorstellen.“

Alle kritisierten nicht nur die außerplanmäßige Schließung, sondern auch den unzureichenden Informationsfluss. „Man sollte ein Schild an die Tür machen, sonst wird der eine oder andere Besucher nicht mehr wiederkommen“, hieß es im Internet.

Auf die Einträge reagierten die Mitarbeiter prompt. Man bedauere den Ausfall der Vorstellungen. „Aufgrund eines akuten Krankheitsfalls war es uns leider erst in den Abendstunden möglich, Ersatzpersonal zu stellen“, hieß es unter einem Eintrag im Gästebuch. Auf MZ-Nachfrage teilte Mitarbeiter Bernhard Zoost mit, der Geschäftsführer habe wegen gesundheitlicher Problem nicht die Fahrt nach Aschersleben antreten können. „Der Kreislauf war total im Eimer.“ Andere Mitarbeiter seien so schnell nicht erreichbar gewesen. Derzeit mache der Chef frei und erhole sich.

Offenbar entsprechen diese Angaben aber nicht der Wahrheit. Denn Matthias Uhde, der das Kino zusammen mit seiner Frau leitet, sagte am Montag auf telefonische Anfrage, ihm gehe es ausgesprochen gut. Der für die Vorstellung eingeplante Mitarbeiter sei am Samstag vor Dienstbeginn eingeschlafen. Er habe sich vorher nicht wohl gefühlt. „Er hat vergessen, uns zu benachrichtigen, sonst hätten wir reagiert“, erklärte Uhde. Ihm sei der Vorfall äußerst peinlich.

Immerhin will das Kino diesen Fauxpas wieder gut machen. Am kommenden Sonnabend, 8. Februar, gibt es einen zusätzlichen Familienkinotag. Dabei zahlen alle Erwachsenen den Kinderpreis bei Filmen mit einer gewissen Altersbeschränkung. Diese Aktion gibt es normalerweise nur sonntags.