Intelligente Ideen und bestechende Fotos
Aschersleben/MZ. - Unter den Fittichen von Kunstlehrer Frank Nitsche erarbeiteten Doreen Köpke, Damaris Wiesenberg und Alexander Gaertner Fotografien, die einerseits bestechen durch fast professionelle Technik und damit verbundene Ästhetik, andererseits aber vor allem durch die Ideen, mit denen die Schüler ihr Thema umgesetzt haben.
Die Fotografie war Unterrichtsstoff im Kunstkurs der Abiturstufe. Während es in der 11. Klasse vor allem um die Technik ging, legte Nitsche in der 13. Klasse besonderen Wert auf das Finden eines Themas und dessen intelligente Umsetzung. "Es geht um Inhalte und Botschaften", so der Kunstlehrer, der selbst erstaunt ist über die Qualität vieler Arbeiten.
Doreen hat als Ideen-Grundlage ein Zitat von Joseph Beuys gewählt. Der berühmte Maler war der Ansicht, eine Fotografie sei nur die Wiedergabe von Wirklichkeit, und die besten Fotos seien Tatortfotos. Mit Hilfe der Verfremdung, mit längeren Belichtungszeiten, gekoppelt mit Bewegung und einem roten Licht erzielt Doreen den Effekt von Malerei - obwohl sie reale Porträts als Basis für ihre Fotos verwendete. "Medien sollten objektiv sein, das ist aber nicht immer so", findet sie und hofft, dass ihre Arbeiten zum Nachdenken über die Macht der Medien anregen.
Alexander hat sich auf die Zehn Gebote bezogen. Er inszenierte seine Fotos, die mit Hilfe einer Spiegelreflexkamera entstanden sind. Der Betrachter soll sich die Bedeutung der Gebote in der heutigen Zeit auf spielerische Weise erschließen. Alexander möchte nach dem Zivildienst übrigens Kunstlehrer werden und auf diese Weise ein Hobby zum Beruf machen.
Damaris wählte für ihre Bilder das große Thema "Schicksal". Auch sie entschied sich für die inszenierte Fotografie. Kugeln, mal in einem gläsernen Behälter eingesperrt, mal als Seifenblasen schwebend, symbolisieren Menschen in ihrem Frei- oder Eingesperrtsein.
Die Ausstellung ist bis zum 30. Juni im Biotech-Gründerzentrum in Gatersleben zu sehen.