Hochzeit in Westerhausen Hochzeit in Westerhausen: Schützenkönig kann auch mit Amors Pfeil umgehen
Westerhausen/MZ. - Mit bürgerlichem Namen sind das: Nicole Marggraf (23) und Andreas Keilholz (33). An diesem Wochenende wollen sich die beiden Westerhäuser im Festsaal des Quedlinburger Rathauses das Jawort geben. Wenn das Paar über die Hochzeitsvorbereitungen erzählt, horcht man unwillkürlich auf und staunt.
Ihre Kutsche wird ein Hochzeitszug aus rund 600 Menschen begleiten. Braut und Bräutigam erwarten gut 120 Gäste, wenn im zehn Meter langen Festzelt mit Familienmitgliedern, Verwandten, Freunden und Bekannten gefeiert wird. 300 Liter Bowle, 100 Kästen Bier und Hochprozentiges (nicht gezählt) warten auf durstige Kehlen. Die Liste der "Superlative" ließe sich fortsetzen. Die Hochzeit von Nicole Marggraf und Andreas Keilholz ist ein Novum in der Geschichte des Westerhäuser Schützenvereins und wohl einmalig für die Region. Zum ersten Mal heiratet ein Königspaar - die beiden sind die amtierenden Schützenkönige des Jahres 2001. Und so ein Ereignis muss richtig gefeiert werden, meinen nicht nur die Brautleute, sondern auch der Schatzmeister des Schützenvereins, Walter Klinder.
Die Kosten für diese Feierlichkeiten veranlassen die Braut zu einem viel sagenden Augenrollen und der Anmerkung: "Und das, bevor man überhaupt Ja gesagt hat". Ohne die finanzielle Unterstützung des Vereins und die tatkräftige Hilfe von Familie und Freunden, wäre das nicht zu schaffen gewesen. Nicole Marggraf ist froh, "dass man nicht ganz alleine dasteht".
Amors Pfeil hat die beiden nicht etwa passenderweise im Schützenverein getroffen, sondern im Klinikum Quedlinburg, an ihrem Arbeitsplatz. Sie ist Krankenschwester, er Pfleger. Und weil Andreas im Westerhäuser Schützenverein aktiv ist, kam irgendwann auch Nicole dazu. "Dass ist eben so", sagt die Braut, die eigentlich aus Wedderstedt stammt.
Andreas Keilholz erzählt lachend: "Ich habe mal gesagt, wenn ich Schützenkönig werde und meine Freundin auch, dann heirate ich. Dass das so schnell gehen würde, habe ich aber nicht gedacht".
Auf das Brautpaar warten nicht nur die eigenen Feierlichkeiten, sondern auch drei Tage Schützenfest. Und dann ist ihre Hochzeit doch wieder, wie jede Hochzeit: mit einem nach außen ruhig wirkenden Paar, dem Brautkleid, dass bis zur Trauung ein gut gehütetes Geheimnis bleiben wird, gerührten Familienmitgliedern und dem Wunsch, dass es der schönste Tag für die beiden werden soll. Jonas-Hans wird große Augen machen über den ganzen Trubel und vielleicht nicht verstehen, warum sich heute alles um Mama und Papa, und nicht um ihn drehen wird.