Hat seinen Verein wieder hochgepäppelt
Aschersleben/MZ. - Denn da war das Vereinsleben eingeschlafen, erzählte der Ascherslebener Hartmut Rissmann (49). Nichts war mehr los in der Sparte dort am Hangelsberg, nichts mehr mit gut drauf. Seit 1988 hat Rissmann dort seine Parzelle, ist seit 1992 Vorstandsmitglied und seit zehn Jahren Vorsitzender. Es mag mit am politischen Umschwung gelegen, vielleicht auch andere Ursachen gehabt haben, dass damals die Geselligkeit der Kleingärtner zum Erliegen kam.
Dass es dann seit 1997 wieder aufwärts ging, sei vor allem Hartmut Rissmann zu verdanken, war in der Begründung des Vereinsvorstandes für eine MZ-Rose für ihn zu lesen: "Herr Rissmann ... hat in dieser Zeit das Vereinsleben sehr aktiviert", heißt es da. "Die andern aber auch", fügte er nach der Ehrung realitätsnah hinzu.
Dass er damals als frischgebackener Vereinschef wieder regelmäßig Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen anberaumte, fand ebenso Zustimmung wie die alsbald auch wieder organisierten Frühlings-, Herbst- und Gartenfeste. Als der gelernte Karosseriebauer und spätere Taxifahrer einer Krankheit wegen sechs Monate seine Vorstandsarbeit ruhen lassen musste, "wurde uns erst recht bewusst, wie er sich eingebracht hat", beurteilt sein Stellvertreter, Roland Funke, die damalige Situation.
So sehr es Rissmann, der verheiratet und Vater eines Sohnes ist, freut, wenn sein Tun anerkannt wird, so sehr weiß er auch den Einsatz jener zu schätzen, die sich ebenso für den Verein mit seinen 109 Gärten engagieren. Stellvertretend möchte er da Peter Rode, Günter Ludwig und Uwe Oberländer nennen. Und als Gartenfreundin Christine Barsch 2005 als fürs Vereinshaus Verantwortliche verabschiedet wurde, organisierte Rissmann einen Dank besonderer Art: Er lud mdr-Fernsehkoch René Bobzin samt Kamerateam für einige unterhaltsame Stunden ein. Da wurde dann kurz vor Weihnachten zu Hause bei Rissmanns in der Worthstraße gekocht, gebrutzelt und ein Film gedreht.
Würde also der Kleingartenverein "Froser Straße" "Gut drauf" heißen, wäre das rechtens. Denn das ist er ja nun wieder - dank seines Chefs Hartmut Rissmann, des Vorstandes und der anderen. Aber nach wie vor sind die Schrebergärtner dort im Westen hoch über der Stadt stolz auf ihren Vereinsnamen "Froser Straße". Steht er doch für Liebe zur Heimat, für Tradition und das Können, alles gemeinsam anzupacken und dann auch zu schaffen.