1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Aschersleben
  6. >
  7. Goslar: Goslar: Moderne Stadt, die Geschichte enthüllt

Goslar Goslar: Moderne Stadt, die Geschichte enthüllt

19.05.2004, 16:03

Quedlinburg/MZ. - Eine moderne Stadt, die ihre alte Geschichte dennoch auf Schritt und Tritt enthüllt: Trutzige Türme und zahlreiche Kirchen, bunte Fachwerkhäuser und gepflasterte Straßen - wer durch die Altstadt bummelt, sieht sich gleich versetzt in die Zeit, in der alles begann: das Mittelalter. Goslars Wurzeln liegen im 10. Jahrhundert, als der regionale Bergbau die Entstehung der Stadt als Versorgungszentrum förderte. Im Süden Goslars zeugt davon das Erzbergwerk Rammelsberg - als dort am 30. Juni 1988 die letzte Schicht gefahren wurde, ging der weltweit älteste Bergbau zu Ende. Heute ist der Rammelsberg eines der originellsten industriekulturellen Museen Europas. Unweit des Goslarer Zentrums thront die Kaiserpfalz auf einem grünen Hügel. Hier gestalteten vor rund 1 000 Jahren Salier- und Stauferkaiser deutsche und europäische Geschichte. Als die Zeit der Kaiser vorüber war, machte Goslar schließlich Karriere als "Bürgerstadt". Wer mit offenen Augen durch die Altstadt geht, kann sich ein Bild von der wechselvollen Historie machen: Reich verzierte Bürgerbauten, Gildehäuser und die Reste der Stadtbefestigung finden sich komprimiert auf einem knappen Quadratkilometer.

1992 wurde die Altstadt gemeinsam mit dem Erzbergwerk Rammelsberg auf die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen. Sie gehört mit ihren Kirchen, Anlagen, Türmen und Häusern zu den wichtigen europäischen Denkmalorten. Der Krieg hat Goslar weitgehend verschont. So sind die mittelalterlichen Gebäude im Stadtkern in ihrer Pracht bis heute erhalten geblieben; in den kopfsteingepflasterten Gassen stehen rund 1 200 gut erhaltene Fachwerkhäuser.

Ganze Straßenzüge haben sich über Jahrhunderte nicht verändert - und bleiben dem Besucher im Gedächtnis wie ein Ausflug in eine vergangene Zeit.