Geburten Geburten: Wonneproppen wiegt 5 280 Gramm
Aschersleben/MZ. - Im Staßfurter Klinikum konnte 335 Mal die Ankunft eines Kindes gefeiert werden. Hier waren es weniger Mädchen als Jungen, die das Licht der Welt - oder besser des Kreißsaales - erblickten. Der schwerste Wonneproppen brachte 5 280 Gramm auf die Waage. Eine steigende Tendenz bei den Geburten ist nach Aussage von Chefarzt Dr. Günther Hasslbauer bis jetzt nicht in Sicht. Zehn bis 15 Prozent der werdenden Mütter nutzten die Gebärbadewanne, die seit dem vergangenen Jahr auf der Ascherslebener Wochenstation zur Verfügung steht. Noch häufiger wurde die neue Einrichtung zur Entspannung während der Wehen genutzt.
In Halle hatte kürzlich die erste Babyklappe des Landes Sachsen-Anhalt Premiere. Diese ist dazu gedacht, Müttern in Not ein straffreies, anonymes Ablegen ihres neugeborenen Kindes zu ermöglichen. Nach Ansicht von Hasslbauer mache eine solche, in der Großstadt zu begrüßende Einrichtung in einer Stadt wie Aschersleben wenig Sinn: "Hier kennt jeder jeden, und bei den Frauen wäre sicher die Angst da, hier doch nicht so anonym zu sein, wie es mit der Babyklappe gewollt ist." Das Gleiche träfe auf die anonyme Geburt zu, bei der die Daten der Mutter nicht erfasst werden. "Damit sind wir noch nie konfrontiert worden", berichtet der Chefarzt. Das bedeute aber nicht, dass die Ärzte und Schwestern für Notlagen von Schwangeren kein offenes Ohr hätten. "In Notlagen ist sicherlich vieles möglich, auch die anonyme Geburt", meint er.
Ärzte und Schwestern freuen sich schon jetzt auf den Umzug der Frauenstation, die jetzt noch im Altbau untergebracht ist. Vermutlich im März oder April dieses Jahres werden sich die Bedingungen für Patienten und Personal damit spürbar verbessern, blickt der Chefarzt voraus.