Fußball-Pokalendspiel Fußball-Pokalendspiel: Auch der Unterlegene hat Grund zum Jubeln
Aschersleben/MZ. - Vor einer Kulisse von 249 zahlenden Zuschauern sowie hervorragenden Platzverhältnissen setzte der Landesliga-Fünfte aus Staßfurt die Wolmirslebener sofort unter Druck. Hochkarätige Chancen von Thomas Härtl (2.), Mirco Stieler (3.) und Toni Isufi (6.) machte SVW-Torhüter Mirco Schramm mit tollen Paraden zunichte. In der achten Minute war er jedoch geschlagen. 09-Torjäger Thomas Härtl setzte sich auf der halbrechten Seite gegen seinen ständigen Schatten Nico Selig gekonnt durch und es stand 1:0 für die Staßfurter Elf.
Wer jetzt dachte, der Landesligist würde nun ein Schützenfest veranstalten, sah sich eines anderen belehrt. Das Spiel der 09-er verflachte und der SV Wolmirsleben konnte die Partie weitgehend offen gestalten. Während die nun ziemlich lässig zu Werke gehenden Staßfurter bis zur Pause kaum noch echte Torchancen hatten, musste ihr Torhüter Frank Podschun Schüsse von Alexander Kutz und Kevin Stock unschädlich machen. Auch waren die Angriffe der 09-er über weite Strecken zu durchsichtig angelegt. Statt über die Flügel anzugreifen, suchten sie immer und immer wieder den Erfolg durch die "überbevölkerte" Mitte. Die gut gestaffelte Wolmirslebener Abwehr bekam somit kaum echte Probleme. Mit der knappen 1:0-Führung für den Favoriten aus Staßfurt wurden die Seiten gewechselt.
"Das frühe Gegentor schmeckt mir gar nicht. Aufgeben werden wir uns noch lange nicht. Wir haben nichts zu verlieren, aber auch nichts zu verschenken", so SVW-Trainer Frank Stock zur Halbzeit.
Nach der Pause, in der 09-Trainer Michael Geißler einige harte Worte gesagt haben muss, machten die Staßfurten Druck. In der 49. Minute konnte Jens Kolbe, einer der besten Staßfurter, über das gesamte Spielfeld sprinten und auf der linken Seite Andreas Janott anspielen. Dessen Eingabe mogelt Kapitän Ziegeldorf zum 2:0 über die Linie. Dies sollte der beste Spielzug in der gesamten Partie bleiben.
Die Wolmislebener gaben sich noch lange nicht auf. In der 62. Minute erzielte ihr Spielmacher und Kapitän Andreas Braun den umjubelten 2:1-Anschlusstreffer. Der Ausgleich lag in der Luft. Als Janott in 75. Minute das 3:1 für den Landesligisten erzielte, schien die Partie entschieden. Es schien jedoch nur so, denn die nie aufsteckenden Wolmirslebener schafften durch Alexander Kutz den zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten Anschluss zum 3:2. Staßfurt legte in der Schlussphase eine Zahn zu und hatte die Partie wieder fest im Griff. Der Wolmirslebener Nachwuchs-Torhüter Ronny Stock, er war nach der Pause für Schramm gekommen, stand nun im Brennpunkt des Geschehens. In der Schlussminute unterlief Kutz ein Handspiel im Strafraum. Den fälligen Elfmeter verwandelte Isufi zum 4:2-Endstand.
Der SV Wolmirsleben kann als Unterlegner trotzdem jubeln. Da sich Staßfurt als Landesliga-Fünfter schon für die erste Runde im Landespokal qualifiziert hatte, darf nun auch SV Wolmirsleben als unterlegener Pokalfinalist im Landespokal starten und auf attraktive Gegner hoffen. Viel Lob von allen Seiten für den 1. FC Aschersleben, der sich in allen Belangen als hervorragender Gastgeber präsentierte. "Die Rahmenbedingungen waren top. Der Sieg für Staßfurt geht in Ordnung", so der Wolmirslebener Trainer Frank Stock.
"Auch ich möchte den Verantwortlichen des 1. FC Aschersleben für die hier vorgefundenen Bedingungen ein dickes Lob zollen. Meine Mannschaft hat ohne zu glänzen einen standesgemäßen Sieg gelandet. Dies schmälert jedoch in keinster Weise die tolle kämpferische Leistung von Wolmirsleben", so 09-Präsident Lutz Schnitzker.
Staßfurt: Podschun; Kolbe, Schütze, Franke, Liensdorf, Janott (70. Limpächer), Stieler (75. Gießler), Dawils (85. Gretzer), Härtl, Isufi, Ziegeldorf
Wolmirsleben: Schramm (45. R. Stock), Barbe, Thier, K. Böhme, Kühn, Krause (10. Jousens), Selig (72. Stach), K. Stock, Kutz, Braun, Scholz