Fachhochschule Polizei Fachhochschule Polizei Aschersleben: Zwei Wege zum Job in die Landespolizei

Aschersleben - Nachdem das Land Sachsen-Anhalt bei der Polizei jahrelang einen eisernen und keinesfalls unumstrittenen Sparkurs gefahren hatte, heißt es inzwischen: Das Land braucht mehr Polizisten. Zuständig für deren Ausbildung ist die Fachhochschule Polizei in Aschersleben.
Die Richtungsänderung durch die Magdeburger Landesregierung stellt nicht zuletzt die Fachhochschule vor große Voraussetzungen. So sollen in diesem Jahr hunderte Polizeianwärter mehr - insgesamt 700 - eingestellt werden als bisher.
700 neue Anwärter sollen eingestellt werden
Für die stellt sich zuerst die Frage nach der passenden Form der Berufsausbildung - klassische Ausbildung (früher mittlerer Dienst) oder Studium (früher gehobener Dienst)? In Aschersleben ist beides möglich. Während die Ausbildung zweieinhalb Jahre dauert, müssen Studierende drei Jahre ran.
Wer studieren will, braucht das Abitur oder die Fachhochschulreife. Für die Ausbildung reicht der Realschulabschluss. Die späteren Einsatzbereiche bei der Landespolizei unterscheiden sich zunächst nicht einmal wesentlich. Mit beiden Abschlüssen können die jungen Polizisten vorwiegend in den sogenannten zentralen Diensten mit speziellen Aufgabenbereichen eingesetzt werden.
Der wesentliche Unterschied: „Die mögliche Karriereleiter ist für die Absolventen des Studiums um einiges länger“, sagt der Rektor der Fachhochschule, Frank Knöppler. Sie nehmen Dienstposten in der Sachbearbeiterebene oder auch in der mittleren Führungsebene wahr. Beispielsweise können Studienabsolventen später zur Kriminalpolizei wechseln oder auch kleinere Dienststellen leiten. Nicht zuletzt sind nach einem Studium, auch die Verdienstmöglichkeiten um einiges besser.
Nach der Ausbildung zur Bereitschaftspolizei oder in Direktionen
Zunächst - unmittelbar nach dem Studium - werden aber alle Absolventen der sogenannten Erstverwendung zugeführt. Und die findet grundsätzlich bei der Landesbereitschaftspolizei Sachsen-Anhalt oder in den Polizeidirektionen des Landes statt. Dort wartet dann schon mal das richtige Polizeileben auf die jungen Beamten.
Deren Einsatzgebiet reicht bei der Bereitschaftspolizei vom Schutz von Demonstrationen und Veranstaltungen, über die Suche nach vermissten Personen, bis hin zur Unterstützung bei der Bewältigung von großen Gefahren- und Schadensereignissen. Übrigens - auch nach der klassischen Ausbildung führt der erste Weg ins Berufsleben zur Landesbereitschaftspolizei.
Die Ausbildung - auch Laufbahngruppe 1 - unterteilt sich in drei Abschnitte: den Grundkurs, den Aufbaukurs und den Abschlusskurs. Dazu kommen zwei Praktika. Nach erfolgreich absolvierter Laufbahnprüfung endet die Ausbildung mit der Ernennung zum Polizeimeister.
Das Studium - Laufbahngruppe 2 - ist ähnlich organisiert. Nämlich in ein Einführungsstudium, das Grundstudium und das Abschlussstudium. Dazu kommen ebenfalls Praktika über jeweils mehrere Monate. Das Studium endet mit der Ernennung zum Polizeikommissar.