Einweggeschirr Einweggeschirr in Bistros in Aschersleben: Einige Läden geben Rabatt für Mitgebrachte Becher

Aschersleben - Kaffee zum Mitnehmen? Das Mittagessen frisch zubereitet auf der Arbeit verspeisen, statt in einer Kantine oder einem Bistro? Es sind Trends, die sich verbreiten.
Und zu immer mehr Müll führen. Statt nach dem Essen und Trinken Teller und Tassen in den Geschirrspüler zu stellen oder per Hand abzuwaschen, setzten viele auf Einweggeschirr, das anschließend im Müll landet. Doch immer mehr Menschen versuchen, umweltbewusst zu leben und Müll zu vermeiden. Nun wird Mehrweg statt Müll zum Trend. Die MZ fragte in Aschersleben nach.
Eine beliebte Kantine ist im Grauen Hof. Wer sein Essen außer Haus verspeisen möchte, bekommt es in einer Box aus geschäumten Polystyrol. Das Befüllen von mitgebrachten Boxen oder Dosen sei möglich, erklärt eine Mitarbeiterin, „aber es passiert eigentlich nicht“. Natürlich werde auch auf Hygiene geachtet.
Bistro im Elka-Kaufhaus liefert nur in Thermoboxen
Im Bistro des Elka-Kaufhauses werden täglich rund 150 von 500 Essen in geschäumten Thermoboxen luftdicht, mit Alu-Deckeln verschweißt, verkauft. „Die Kunden dürfen keine eigenen Behälter mitbringen“, sagte Steve Ottenroth, der stellvertretende Leiter. Das wäre von der Hygiene so vorgeschrieben. Die eigenen Gefäße könnten durch fremde Behälter kontaminiert werden.
Von Haus aus achtet Heiko Bornkamm auf Nachhaltigkeit. Im Bioladen Hinter dem Turm verkauft er nicht nur Bio-Erzeugnisse, sondern bietet auch einen Imbiss an. Im Laden auf normalem Geschirr, außer Haus auf Einweg-Geschirr. „Alles was ich herausgebe, ist kompostierbar - vom Besteck bis zum Deckel des Kaffeebechers.“ Wenn jemand eigene Tassen und Boxen für das Mittagessen mitbringt, würde er diese auch befüllen.
Bei McDonald's werden auch Mehrwegbecher befüllt
Die großen Burger-Ketten sind für viel Verpackungsmüll bekannt. Bunt bedruckte Pappbecher mit Plastik-Deckel und Plastik-Strohhalm für Süßgetränke und Pappboxen für Burger, die zu oft im Straßengraben landen.
Doch wer in die McDonald's-Filiale Aschersleben kommt, der kann eigene Mehrwegbecher befüllen lassen, sagt Leiter Michael Einer. In Filialen mit McCafés wird der Kaffee in mitgebrachtem Becher mit zehn Cent Nachlass abgegeben, informiert Birgit Höfler-Schwarz Sprecherin von McDonald's in München.
In sogenannten „Restaurants der Zukunft“ gibt es heiße Getränke, die vor Ort genossen werden, in Glas- oder Porzellangefäßen. Bis Ende 2019 werde der Großteil der Restaurants darauf umgerüstet.
Bei Steinecke gibt es Preisnachlass für eigene Becher
Einen Preisnachlass beim Kaffee gibt es auch in der Filiale der Bäckerei Steinecke am Markt. „Der Kaffee ist dann zehn Cent günstiger“, verrät eine Mitarbeiterin. „Es passiert öfter, dass die Leute ihre Thermobecher oder Tassen mitbringen.“ Brotdosen werden jedoch nicht mitgebracht.
Auch in das Backwerk in der Breiten Straße kommen Kunden mit eigenen Tassen. Einen Preisnachlass gibt es jedoch nicht, so Denise Stirnat, eine der Mitarbeiterinnen. Aber ältere Kunden verzichten beim Brot- und Brötchenkauf auf Papier- und Plastiktüte. Sie bringen Beutel mit, so Denise Stirnat. Mitgebrachte Becher oder Tassen können auch im Burger-King Güstener Straße befüllt werden, sagt Mitarbeiterin Janet Ortmann.
Kreis: Jeder Lebensmittelunternehmer entscheidet selbst
Jeder Lebensmittelunternehmer entscheidet selbst über die Form der Abgabe, erklärt Alexandra Koch, die Pressesprecherin des Salzlandkreises. „Die Lebensmittelüberwachung prüft gegebenenfalls auch den Umgang mit von Kunden mitgebrachten Behältnissen.“
So müssten Oberflächen und Gegenstände, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, sauber sein, um eine nachträgliche Kontamination bereits fertiger Speisen zu verhindern. Mitgebrachte Becher und Boxen stellen, wenn sie über die Theke in den Ausgabebereich oder in die Küche gelangen, ein Risiko dar. Sie dürfen nicht in Bereiche gelangen, in denen offen mit leicht verderblichen Lebensmitteln umgegangen wird.
(mz)