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DLRG DLRG: Der Surfbrett-Retter

Von regine lotzmann 01.09.2013, 16:19
Ein Surfbrett hilft bei einer Rettungsaktion.
Ein Surfbrett hilft bei einer Rettungsaktion. Frank Gehrmann Lizenz

aschersleben/löderburg/MZ - Mit seinem Surfbrett paddelt Martin Ohme ohne Umschweife heran, um den Mann, der in den eigentlich recht sanften Fluten des Löderburger Sees um sein Leben kämpft, zu retten. Der blonde Junge legt die Arme des Älteren über das Surfbrett und platsch, das Brett knallt herum. „Ihr müsst immer dran denken, der hat Panik, der will sich festhalten“, gibt der vermeintlich Ertrinkende seinem Retter eine Lektion.

Denn die Szene im Wasser des Sees gehört zum Rettungsschwimmer-Camp, das die Ascherslebener Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mit Hilfe der Hettstedter Ortsgruppe und von Eltern am Wochenende durchgeführt hat. Und so gibt Trainer Ralf Kätzel den 30 Mädchen und Jungen eben nicht nur das Opfer, sondern auch hilfreiche Tipps, wie ein ganz normales Surfbrett zum Rettungsmittel werden kann.

Nebenan übt der Rettungsschwimmer-Nachwuchs unter Anleitung von Mandy und Thomas Richter vom Reservistenverband der Bundeswehr am Spielgerüst Knoten. Die werden zum Befestigen von Booten gebraucht. „Sie müssen schnell zugehen, halten und sich auch schnell wieder lösen, durch das Wasser festigen sie sich nämlich und dann bekommt man sie nicht wieder auf“, erzählt Übungsleiterin Christel Kühne, die gemeinsam mit Ehemann Wilfried letztmalig das Camp organisiert hat. Denn noch in diesem Jahr wollen beide Rettungsschwimmer in den Ruhestand.

Ruhig und konzentriert geht es auch an der nächsten Station zu: Daniel Kühne zeigt hier, wie ein Defibrillator eingesetzt wird. Und Benjamin Braak nimmt einen Motorradhelm ab. „Wenn er bewusstlos ist“, zeigt Braak auf das von Dominik Mike Noldin gespielte Unfallopfer, „muss er nämlich beatmet werden oder er hat Erbrochenes oder Blut im Mund - auch das muss ablaufen können.“ Ganz wichtig beim Helmabnehmen: Der Nacken muss von einem zweiten Helfer - hier Thomas Pich - stabilisiert werden.

Tauchlehrer René Hähner reibt sich derweil über die Arme - das Zeichen fürs Frieren. Das sollen seine Mädchen im Notfall machen, die am Nachmittag das Tauchen im See ausprobieren. Die Ausrüstung dafür bekommen sie schon einmal gezeigt.

Benjamin Braak und Thomas Pich nehmen einen Helm ab.
Benjamin Braak und Thomas Pich nehmen einen Helm ab.
Frank Gehrmann Lizenz
Mandy Richter zeigt Nino Heinrich das Knotenknüpfen.
Mandy Richter zeigt Nino Heinrich das Knotenknüpfen.
Frank Gehrmann Lizenz
Tauchlehrer René Hähner hilft Laura bei der Ausrüstung (r.).
Tauchlehrer René Hähner hilft Laura bei der Ausrüstung (r.).
Frank Gehrmann Lizenz