DK-Systemtechnik DK-Systemtechnik: Galfitec-Erbe verlässt Güntersberge
Güntersberge/Hasselfelde/MZ. - Die 18 Mitarbeiter sind nun nach Hasselfelde gezogen, wo das Unternehmen in greifbarer Nähe der Westernstadt Pullmann-City II für 1,1 Millionen Euro eine neue Produktionshalle gebaut hat. Über die Bundesstraße 81 und Blankenburg sei der B 6n-Anschluss für die Großtransporter einfach schneller erreichbar, erklärt Projektmanager Wolfgang Dinter (58). "In Güntersberge war es so, dass man bei der Ortsplanung einfach keine Rücksicht genommen hat, dass hier eine Firma existiert oder wieder im Aufbau begriffen ist", nennt Dinter einen weiteren Aspekt.
Schockiert waren die Unternehmensgründer Reinhard Dinter und Gunnar Koch vor allem über die Bushaltestelle, die ihnen die Stadt vor die Werkseinfahrt setzte, obwohl sie auch in der Georg-Freitag-Straße Platz gefunden hätte. "Wenn wir Großtransporte hatten, mussten wir etliche Sondergenehmigungen für das Sperren der Straße einholen", erklärt Wolfgang Dinter. Einmal habe ein Kunde, der eine kurzfristige Lieferung verlangte, nicht pünktlich beliefert werden können, weil die Firma die Genehmigung nicht so schnell bei den Behörden bekam. "Das ist einfach unerträglich für ein Privatunternehmen." Für einen Ausbau der alten Bausubstanz in Güntersberge wäre es zudem schwierig gewesen, einen Kredit zu bekommen.
DK-Systemtechnik arbeitet für Kunden in ganz Deutschland, in West- und, wenn die Kunden es finanzieren können, auch in Osteuropa. Die Zahl der Arbeitsplätze soll bald auf 20 bis 25 Mitarbeiter steigen. Und auch die Firmenphilosphie hat sich geändert. "Wir wollen auf dem Markt mit einem Spitzenprodukt antreten und mit einer Spitzentechnologie zum Marktführer werden", kündigt Wolfgang Dinter an. Ihre Trommelbeschichtungsanlage für schüttbare Waren, wie Schrauben, Muttern, Bolzen, Büroklammern oder Modeschmuck, ist mit Integration einer Nachbehandlungsanlage relativ neu auf dem Markt. "Da gehen wir ganz gezielt rein." Ähnlich wie in einer Waschmaschine werden in den perforierten und damit für die Galvanisierfüssigkeit durchlässigen Kunststofftrommel Kleinteile durch das Drehen bewegt und dabei beschichtet. Gerade arbeitet die Firma an einem millionenschweren Auftrag, freut sich Dinter.
Für die 1935 gebauten Fabrikgebäude in Güntersberge gibt es allerdings noch keine Pläne. Wolfgang Dinter, einer der früheren geschäftsführende Gesellschafter von Galfitec, hat sie gerade vom Insolvenzverwalter wieder zurück bekommen, weil sie sich nicht verkaufen ließen. Für ein größeres Industrieunternehmen eignen sie sich nicht, schätzt Dinter ein. Vor drei Jahren gab es Ansätze einen Handwerkerhof zu etablieren, erinnert er sich. Nun möchte das Unternehmen darüber mit der Stadt sprechen. "Regionale Kräfte müssen sich einbringen", meint Dinter und denkt dabei auch an die Verwaltungsgemeinschaft.