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Die 200-Meter-Regelung Die 200-Meter-Regelung: Mehreren Spielhallen in Aschersleben droht das Aus

Von Marko Jeschor 03.04.2017, 11:40
Spielhallen haben es künftig schwerer.
Spielhallen haben es künftig schwerer. Gehrmann

Aschersleben - Zwei Spielhallen in Aschersleben droht Mitte des Jahres das Aus, weil sie sich in unmittelbarer Nähe zu Kinder- und Jugendeinrichtungen befinden. Eine weitere Spielhalle besitzt eine Mehrfachkonzession, die aufgrund verschärfter Regelungen im Spielhallengesetz des Landes Sachsen-Anhalt ebenfalls nicht mit erlaubt ist.

Insgesamt rund ein Drittel der Spielhallen des Landes verstößt ab Juli gegen das Gesetz.

Acht Spielhallen in der Stadt

Diese Angaben machte die Stadtverwaltung von Aschersleben auf eine entsprechende MZ-Anfrage. Stadtsprecherin Judith Kadow teilte dazu mit: „Solche Spielhallen sind grundsätzlich nicht mehr zulässig.“

Drei andere Einrichtungen wurden laut Stadtverwaltung bereits nach dem neuen Spielhallengesetz genehmigt. Sie sind in ihrem Bestand damit nicht gefährdet. Insgesamt gibt es acht Spielhallen in der Stadt.

Betreiber seit 2012 auf Regelung hingewiesen

Das zuständige Ordnungsamt der Stadt hatte nach eigenen Angaben bereits nach Inkrafttreten des Spielhallengesetzes 2012 die Betreiber auf die gesetzlichen Änderungen hingewiesen, „um insbesondere den Betreibern von Spielhallen, die wegen der 200-Meter-Regelung eigentlich nicht mehr genehmigungsfähig wären, ausreichend Zeit einzuräumen, sich auf die neue Situation einzustellen“.

Inwiefern die Betreiber darauf reagieren werden, teilte die Verwaltung nicht mit.

Vielmehr verwies Kadow auf eine vom Landesverwaltungsamt verschickte Handlungsanweisung, nach der ein Betreiber einer sogenannten Bestandsspielhalle einen Härtefall-Antrag stellen kann, die ihm ermöglicht, seinem Gewerbe mit einer Befristung für weitere Jahre nachzugehen.

Dafür seien aber bestimmte Voraussetzungen notwendig, so die Stadtsprecherin. Bisher haben alle Bestandshallen eine befristete Erlaubnis bis zum 1. Juli.

Ziel ist die Bekämpfung der Spielsucht

Mit den verschärften Regelungen will das Land die Spielsucht bekämpfen. Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung über Glücksspielverhalten und Glücksspielsucht in Deutschland aus dem Jahr 2013 leben in Sachsen-Anhalt rund 22.000 Menschen mit glücksspielsuchtbezogenen Problemen.

Zunehmend verbringen die Betroffenen nicht nur mehr Zeit mit dem Glücksspiel, sondern verspielen auch immer mehr Geld. (mz)