Berliner Zoo Berliner Zoo: Bären-Oma aus Aschersleben lebt nicht mehr

ASCHERSLEBEN/BERLIN/MZ - Freunde des Berliner Zoos haben eine Gedenkgalerie für Jana eingerichtet, zahlreiche Medien berichten in diesen Tagen über ihren Tod. Jana war eine von den drei Braunbärinnen, die im Zoo ganz in der Nähe des wohl berühmtesten Berliner Bärs, dem Eisbären Knut, lebten. „Jana sah immer aus wie ein Steiff-Mohair-Teddy mit ihrem dunkelbraunen Fell - nun sieht sie langsam aus wie ein sehr abgeliebter Teddy, das Fell wird dünner“, berichtet Christina Berlin über die letzte Lebensetappe der Braunbärin. Viele Besucher hätten sie früher für einen ganz jungen Bären gehalten, weil sie so klein war. „Aber nun sah man, sie ist ein alter Bär“, heißt es auf der Facebook-Seite der Bärenfreundin.
Nach Informationen aus der Bundeshauptstadt kam Jana im Jahr 2000 aus dem Zoo Aschersleben nach Berlin. Ascherslebens Zoo-Leiter Dietmar Reisky nahm gestern im MZ-Gespräch die Todesnachricht betroffen auf. „Sie hat für ein Zoo-Tier schon ein gutes Alter erreicht. Trotzdem stimmt es traurig.“
Als Jana nach Berlin zog, war sie 23 Jahre alt. Sie wurde gegen einen Brillenbären eingetauscht, den viele Ascherslebener aus ihrem Zoo kennen. In den vergangenen Jahren hatte man bei der Braunbärin Arthrose diagnostiziert. Sie konnte sich dadurch nur noch schwer bewegen und wurde immer wieder von Tiermedizinern behandelt. Das bestätigte gestern im Telefonat mit der MZ auch Anna Ohl, die Presse-Referentin der Zoologischer Garten Berlin AG / Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH, die jedoch keine weiteren detaillierte Informationen gab.
Regelmäßige Zoo-Besucher bestätigen, dass sich Jana immer über Leckereien freute, mit denen sie von den Pflegern verwöhnt wurde. Am 12. Dezember kam es dann zu einem Sturz im Bären-Gehege. Das war ihr Ende. Die einst bärenstarke Dame galt als eher zierlich und zurückhaltend, während der unterdessen verstorbene Bären-Mann an ihrer Seite als ungestüm beschrieben wird. So war ihnen und dem Berliner Zoo kein Nachwuchs vergönnt.
Nach Angaben des Zoo-Kurators Heiner Klös wurde Jana mit einer Spritze erlöst und eingeschläfert. Unterdessen gab es eine Sektion von Jana. Durch die jahrelange Arthrose waren ihre Gelenke extrem verkalkt und verwachsen. Ihre Wirbelsäule sei deformiert gewesen. Nach Meinung der Tierärzte muss Jana schon sehr lange starke Schmerzen gehabt haben. In diesen Tagen wäre sie 37 Jahre alt geworden.