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Feuerwehr Andreas Beau verlässt aktiven Dienst bei Feuerwehr Westdorf Aschersleben: Zu Dienstabenden wird er auch künftig kommen

Von Kerstin Beier 09.03.2020, 09:56
Andreas Beau hat die Westdorfer Wehr zwölf Jahre lang geleitet.
Andreas Beau hat die Westdorfer Wehr zwölf Jahre lang geleitet. Frank Gehrmann

Westdorf - Der Freitag war für Andreas Beau der letzte Tag als aktiver Feuerwehrmann. Auf der Jahreshauptversammlung in Westdorf hat er sich aus der Einsatzabteilung verabschiedet.

Der Feuerwehr bleibt er trotzdem verbunden, schließlich ist der 63-Jährige seit 1971 dabei. Zu den Dienstabenden wird er auch künftig kommen, und wenn die Jüngeren Rat und Hilfe brauchen - Andreas Beau wird da sein.

Zwölf Jahre lang war er Leiter der Westdorfer Wehr. 2007 ist er das erste Mal gewählt worden, obwohl er es als „Zugezogener“ anfangs nicht ganz leicht hatte. Lange wer er „der Büschdorfer“, wie er sich erinnert.

Zwölf Jahre lang war Andreas Beau Leiter der Feuerwehr Westdorf

Der Hallenser Witwer war 1996 seiner Lebenspartnerin wegen nach Westdorf gezogen und trat als eingefleischter Feuerwehrmann schnell in die Westdorfer Wehr ein. Eine Umstellung. Denn die Truppe war um einiges kleiner, die Zahl der Einsätze viel geringer, als er es gewohnt war.

Bei der Wahl zum Wehrleiter zählten Erfahrung und nicht zuletzt die umfangreichen Qualifikationen, die er mitbrachte. In der Führungsrolle kamen ihm auch menschliche Qualitäten zugute. „Andreas hat uns gelehrt, miteinander zu reden“, bringt es der jetzige Wehrleiter Marcus Brune auf den Punkt.

Wenn es Konflikte gab, sei er nie laut geworden, habe sich stets diplomatisch verhalten. „Kitten und fügen ist meine Devise“, bestätigt Andreas Beau, der immer dafür ist, Dinge gleich und an Ort und Stelle zu klären. „Nur mit seiner Ordnungsliebe hat er uns manchmal zur Weißglut gebracht“, sagt Brune.

„Mit seiner Ordnungsliebe hat er uns manchmal zur Weißglut gebracht“, berichtet Nachfolger Marcus Brune

Tatsächlich ist es dem Ex-Chef wichtig, dass nach einem Einsatz schnell alles wieder an seinen Platz zurück findet. Und das sauber und in gutem Zustand. „Wenn der Alarm kommt, kann ich nicht erst die Knoten aus den Schuhen machen“, sagt er.

Für weitere sechs Jahre wollte er nicht mehr antreten und legte das Amt wohlgemut in jüngere Hände. Es sei Zeit für einen Generationswechsel, findet er. „Die Jungen ziehen das ganz anders auf“, hat er nun zur Jahreshauptversammlung festgestellt und denkt, dass Alt und Jung voneinander lernen können.

Die Spontanität und Stärke der Jungen, die Erfahrung und kluge Besonnenheit der Alten - gut sei es, sich in der Mitte zu treffen, findet Andreas Beau, der seit Ende vergangenen Jahres sein Rentnerdasein genießt.

Der gelernte Zerspanungsfacharbeiter arbeitete viele Jahre als Kraftfahrer, zuletzt bei TAS. Nun schätzt er es, in Ruhe und ohne Hast in Haus und Hof werkeln zu können. Auch die Reiselust will er gemeinsam mit Lebensgefährtin Sigrid weiter pflegen. Viele schöne Reisen haben sie schon unternommen, nun sind sie frei bei Termin und Dauer ihrer Unternehmungen. Beide zusammen haben fünf Kinder, alles inzwischen erwachsene Jungs. (mz)