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WWF: Bei Klimaschutzspenden auf «Gold Standard» achten

14.03.2008, 08:27

Berlin/dpa. - Bei freiwilligen Klimaschutzspenden sollte nach Ansicht von Experten darauf geachtet werden, dass das unterstützte Projekt den «Gold Standard» erfüllt.

Zu diesem Schluss kommt eine Studie schwedischer Forscher für die Naturschutzorganisation WWF. Dabei wurden dem WWF Deutschland in Berlin zufolge mehrere Standards für CO2-Einsparmodelle verglichen. Zu Spenden für Klimaprojekte wird in der Tourismusbranche inzwischen immer öfter aufgerufen. Auch die Konzerne TUI und Thomas Cook wollen Gäste künftig dazu ermuntern.

«Gold Standard»-Projekte setzen den Angaben zufolge ausschließlich auf erneuerbare Energien und bessere Energieeffizienz, nicht aber zum Beispiel auf den Bau großer Wasserdämme und Baumpflanzaktionen. Das Problem an Anpflanzungen sei, dass «der Klimaschutzeffekt dahin» sei, wenn ein Wald abbrennt, urteilen die Wissenschaftler. Dennoch würden bei manchen Standards auch Kompensationszertifikate vergeben, «deren Dauerhaftigkeit nicht gesichert ist». Beim «Gold Standard» dagegen sei gewährleistet, «dass Entwicklungsländer in Zukunft weniger auf die Klimakiller Kohle, Öl und Gas setzen», erklärt die Organisation.

Wer zum Beispiel den CO2-Ausstoß seines Urlaubsfluges finanziell ausgleichen will, «sollte die Projektbeschreibungen des Anbieters genau studieren», empfiehlt der WWF. Die CO2-Rechner sollten zum Beispiel berücksichtigen, dass der Kohlendioxid-Ausstoß aus Flugzeugen in großer Höhe einen mindestens 2,7 Mal stärkeren Klimaeffekt habe als am Erdboden. Wichtiger als das Spenden sei ohnehin das Bemühen, den CO2-Ausstoß an sich zu reduzieren, fordert der WWF: «Erst vermeiden und verringern, dann kompensieren.»

Nicht verglichen wurden für die Studie Organisationen, die die Klimaschutzprojekte zusammen mit Reiseunternehmen letztlich an den Urlauber herantragen. Das sind in Deutschland vor allem die Stiftungen Atmosfair und Myclimate. Diese arbeiten zum Beispiel mit Fluggesellschaften wie Lufthansa und Tuifly sowie Reiseveranstaltern zusammen. Bei Atmosfair werden nach Angaben der Organisation in Berlin ausschließlich Projekte mit Gold-Standard unterstützt. Bei Myclimate werden nach Angaben eines Stiftungssprechers in Zürich «bis auf wenige Ausnahmen» ebenfalls Gold-Standard-Projekte gefördert.

Der CO2-Rechner des WWF: www.wwf.de/co2-rechner