Wohnen Wohnen: Küchenbänke erfahren eine Renaissance

Köln/dpa. - Lange waren sie als kleinbürgerlich und spießigverpönt: Holz-Eckbänke am Küchentisch, oft mit Kunststoff überzogenund Stauraum unter der Sitzfläche. «Bänke sind jetzt wieder eingroßes Thema», sagt Ursula Geismann vom Verband der DeutschenMöbelindustrie in Bad Honnef (Nordrhein-Westfalen). «Das im Prinzippraktische und gemütliche Möbel haben Designer seit kurzem neuentdeckt und mit modernem Outfit von jedem Mief befreit.»
«Moderne Bänke und Eckbänke kommen ohne Stauraum für Spiele undähnlichem Kram aus», sagt Berthold Strüve von Hersteller Cor inRheda-Wiedenbrück (Nordrhein-Westfalen). Angeboten werden oft kubischgeformte Modelle aus edlen Hölzern. Sie sind mit und ohne Lehnenerhältlich.
Eine schlichte Holzbank mit Polsterrücken aus Leder bietet derHersteller Schulte Design aus Braunschweig an. Sie kann als Einzel-oder Eckbank bestellt werden. Eine Besonderheit dieses Modells: Indie Sitzfläche kann eine zusätzliche Einlegeplatte integriert werden.Auf diese Weise lässt sich - etwa bei einer Party - die Zahl derSitzplätze vergrößern. Aufbewahrt wird die Einlegeplatte unter demzur Bank passenden Esstisch.
Neben schlichten Holzmodellen gibt es auch aufwändige Polsterbänke mit Stoffbezug und Leder. «Diese Sitzbänke sind vielfach wie Couchesund Sessel gepolstert», sagt Katja Frahm, Designerin beim HerstellerMore aus Hamburg. Eine gute Polsterung mache die Bank bequem. Soblieben Freunde und Verwandte nach dem Essen noch lange am Tischsitzen.
«Die moderne Bank ist als Sitzgelegenheit im Wohnbereich wiedergefragt, da sie Gemütlichkeit und Kommunikation fördert», bestätigtMichael Plewka, Designer vom WK-Wohnen in Leinfelden-Echterdingen(Baden-Württemberg). Die Bank WK 700 besteht aus einem gepolstertenSitz und einer Rückenlehne. Beide Teile sind beweglich miteinanderverbunden. Wird der Sitz angehoben, verschwindet der Rücken in demdabei entstehenden, offenen Holzkorpus. Bleibt der Rückenausgeklappt, kann der Hohlraum unter der Sitzfläche als Stauraumgenutzt werden.
Das Modell «Quant» vom Hersteller Cor zeichnet sich durch gerademoderne Formen aus und ähnelt eher einem Sofa auf hohen Beinen alseiner traditionellen Sitzbank. Der Kunde kann zwischen verschiedenenBreiten wählen und sich für oder gegen Armlehnen entscheiden. Wirddie Bank mit den Stühlen aus der gleichnamigen Serie kombiniert,entsteht eine einheitliche Sitzgruppe.
Der Hersteller Walter Knoll aus Herrenberg (Baden-Württemberg)setzt auf ungewöhnliches Design. Sein Modell «together» unterscheidetsich von anderen Bänken durch die eingerückte Lehne: sie umfasstnicht die ganze Sitzbank, sondern lässt am Anfang und Ende Platz. DieBank kann individuell an die Tischgröße angepasst werden.
Moderne, gepolsterte Sitzbänke sind nicht nur für Esszimmer,sondern auch für Wohnküchen gedacht, sagt Annette Blank von WalterKnoll. Essbänke eigneten sich zudem besonders gut für Wohnungen mitoffenen Grundrissen, die keine Trennwände zwischen Küche und Wohnraumhaben. Denn die Sitzbank kann frei im Raum platziert werden. Damitdient sie nicht nur als Möbel, sondern auch als Raumteiler.
«Zur Bank gehört ein entsprechender Esstisch», sagt Geismann.Diese Tische lassen sich häufig ausziehen. «Vom Format passen zuEckbänken besonders gut quadratische Tische», erklärt BertholdStrüve. Die zurzeit beliebten großen, langen Modelle könnten miteiner Einzelbank ausgestattet werden. Schön sei auch die Kombinationvon zwei Einzelbänken an einem Tisch. Dadurch lasse sich im Vergleichzu Stühlen deutlich mehr Sitzfläche schaffen.

