Weihnachtsbäume Weihnachtsbäume: Tanne kommt mit Stress klar
Halle/MZ. - 70 Prozent der in Deutschland zum Fest verkauften Bäume sind Nordmanntannen. "Der Rest entfällt vor allem auf Blaufichten gefolgt von gemeinen Rotfichten und serbischen Fichten", sagt Bernd Oelkers, Vorsitzender des Verbands der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger.
Doch was unterscheidet die Tanne von der Fichte und worauf sollte man beim Kauf achten? "Die Nordmanntanne ist meist besonders formschön, da die Abstände zwischen den einzelnen Zweige sehr gleichmäßig ausfallen", erklärt der Experte. Die Blaufichte wächst in der Regel etwas mehr nach oben und breitet ihre Zweige erst seitlich aus, wenn diese mit Baumschmuck behängt werden.
Die Nordmanntanne verträgt zudem vergleichsweise viel Stress. Effekt: Die Nadeln rieseln nicht so schnell. Doch die anhaltende Formschönheit hat ihren Preis. Nordmanntannen sind besonders teuer. Der Grund: Während die gemeine Fichte etwa fünf Jahre und die Blaufichte etwa sieben Jahre benötigt, um zwei Meter groß zu werden, erreicht eine Nordmanntanne diese Höhe im Schnitt erst nach acht bis neun Jahren.
Wer in diesem Jahr sparen muss, aber nicht auf die Nordmanntanne verzichten will, sollte sich nach Ware zweiter Wahl erkundigen. Auch diese sieht oft noch gut aus. Allerdings ist für den klassisch gewachsenen Baum Platz im Wohnzimmer gefragt, wie der Experte betont: "Das Verhältnis von Höhe und Breite stimmt bei einer Blaufichte meist bereits bei einer mittleren Höhe von 1,30 bis 1,50 Meter. Eine Nordmanntanne sieht hingegen erst ab 1,70 bis 2 Meter nicht mehr klein und pummelig aus."
Ein weiterer Unterschied zwischen Tannen und Fichten: Die Fichtennadeln rieseln nicht nur früher zu Boden, sie sind auch wesentlich dünner als die der Tanne. Die dünnsten Nadeln hat die Rotfichte, die sich von der Blaufichte zudem durch ihren schnellen aber dafür weniger homogenen Wuchs unterscheidet.
Was kann man tun, damit die Freude am Baum lange währt? "Die Bäume sollten möglichst frisch geschlagen gekauft werden", rät Oelkers. Solange kein Frost herrscht, sind diese Bäume an einer noch harzenden Schnittfläche erkennbar. Exemplare, die schon längere Zeit in Netzen geschnürt gelagert wurden, haben meist bereits krause Nadeln.
Ein weiterer Rat des Fachmanns: "Der Baum sollte ein bis zwei Tage bevor er ins Haus kommt zum Akklimatisieren in die Garage oder in eine geschützte Ecke des Balkons oder der Terrasse."
Ins Wohnzimmer gehört er erst kurz vor dem Heiligen Abend. Optimal als Baumständer ist ein Wasserfuß. Glyzerin als Zusatz fürs Wasser kann man sich Oelkers zufolge sparen: "Das verlängert die Lebensdauer der Bäume nicht."