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Umstandskleidung Umstandskleidung: Modisches für werdende Mütter

Von Britta Schmeis 26.04.2005, 11:50

Berlin/dpa. - Der puren Verzweiflung verdankt die ehemalige Modedesign-Studentin Mareike Spiering ihre Geschäftsidee. «Noch während des Studiums wurde ich schwanger und fand keine modischen Klamotten», sagt die Berlinerin. Sie entwarf ihre eigene Kollektion.

Erst für sich, seit April 2002 unter dem Label Mia Nana auch für Kundinnen. Mittlerweile hat Spiering zusammen mit ihrer ehemaligen Kommilitonin Christiane Bär den zweiten Laden in Berlin eröffnet. Die eigene Erfahrung während der Schwangerschaft brachte auch Dana Schweiger, Ehefrau von Til Schweiger, Schauspielerin Ursula Karven und zwei Freundinnen auf die Idee, selbst etwas für künftige Muttis zu tun. 1997 gründeten sie das Unternehmen bellybutton. Sie brachten Pflegeprodukte auf den Markt, seit 2001 auch eine eigene Modelinie.

«Wir verbinden Qualität und Lifestyle», erläutert Sprecherin Vera Müller die Firmenphilosophie. Die bellybutton-Modelle sollen aussehen wie Mode, die Frauen auch sonst tragen würden. Trendige Jeans gehören ebenso zur aktuellen Kollektion wie Seidentunikas in den Trendfarben Grün und Pink, Wickelkleider und -Jacken sowie Jeansröcke. «Fast jede zweite Frau, die zu uns kommt, will vor der Geburt noch heiraten und sucht dafür das passende Outfit», sagt Spiering. Deswegen gibt es bei Mia Nana auch Brautkleider und elegante Outfits für das Standesamt.

«Wir bieten Mode für schwangere Frauen, die nicht in Latzhosen in die Oper gehen wollen», erläutert Charlotte Westendorf das Konzept von Formes Paris in Düsseldorf. Vor vier Jahren expandierte das französische Unternehmen nach Deutschland. «Unser Anspruch ist, dass alles vom ersten bis zum neunten Monat passt», sagt Westendorf, auch wenn sie weiß, dass bei den meisten Frauen Hose und Rock erst ab dem dritten Monat zwicken. Formes setzt auf verschiedene Bündchensysteme: Hosen und Röcke mit seitlich verstellbaren Schnallen und Reißverschlüsse wachsen mit wie Kleider mit verstellbaren Gummizügen.

«Die Schwangeren müssen sich vor allem wohl fühlen», sagt Vera Müller von bellybutton. Dabei soll die Mode die in den meisten Fällen rundlich werdende Figur umschmeicheln oder betonen. Formes setzt auf gut geschnittene Dekolletés und diskrete Brustabnäher. Sprecherin Westendorf rät modebewussten Frauen davon ab, in der Schwangerschaft einfach zu einer Konfektionsgröße höher zu greifen: «Das sitzt oft an den Schulter, an der Brust oder an den Hüften nicht.» Designerin Spiering hält das «Eine-Nummer-größer-Prinzip» dagegen für eine gute Übergangslösung. «Viele Frauen haben nach der Entbindung mit ein paar Kilos zu viel zu kämpfen, da passen die größeren Sachen dann wieder.»

Auch die Modeketten Hennes & Mauritz und C&A haben ein breites Programm. Zur Marke «9M, 9 Months by C&A» gehören Blusen, Pullover, Kleider, Unterwäsche und Bademode. Ein ähnliches Sortiment hat H&M. Bei der aktuellen Mode setzt das Haus vor allem auf den Ethno-Look etwa mit Tunikas. Bei C&A herrscht bei der sportlichen Linie Denim, bei eleganteren Kombinationen Leinen vor. Lagenlook und Wickeltechnik greift die Umstandsmode ebenso auf wie die Trendfarben Orange, Rot, Rosé und Hellblau. «Die Umstandsmode steht aktuellen Modetrends also in nichts nach», sagt C&A-Sprecher Markus Schoppmann in Düsseldorf.