Traumhosen Traumhosen: Die Jeans für den perfekten Po
Frankfurt/Main/Berlin/dpa. - Von der perfekten Jeans gibt es klare Vorstellungen. Echte Traumstücke sind in der Realität aber eher selten zu finden. Nun versprechen gleich mehrere Hersteller, solche Exemplare im Programm zu haben.
«Die meisten neuen Modelle sollen Frauen schlanker und größer aussehen lassen», sagt Silke Emig von der in Frankfurt erscheinenden Fachzeitschrift «TextilWirtschaft». «Zur Geltung kommen soll dabei vor allem der Po, der angehoben wird und dadurch besondern knackig wirkt.»
Möglich wird der «Po-Push-Effekt» durch einen geschickten Schnitt und einen vergleichsweise geringen Elasthan-Anteil, erklärt Doris Menzel, Modedesignerin und Beraterin verschiedener Mode-Unternehmen in Berlin: «Eine normale Stretchjeans, die dehnbar ist wie Kaugummi, könnte das nicht leisten.» Auch sind die neuen Modelle in der Regel vorn etwas tiefer auf Hüfte und hinten höher geschnitten, was sehr vorteilhaft wirkt.
Auf Hüfthosen schwört Maria Hans, Stylistin in Hamburg, ohnehin. «Sie sehen nicht nur besser aus. Die Chancen, dass sie gut passen, sind auch größer als bei den höher geschnittenen Hosen.»
Doch ob die neuen Modelle den eigenen Körper tatsächlich schlank und sexy machen, verrät erst der kritische Blick in den Spiegel. Für die perfekte Jeans gibt es kein Geheimrezept. Schnitt, Länge und Farbe müssen zur Figur und zum Typ der Trägerin oder des Trägers passen.
Vor dem Gang in die Umkleidekabine sollten Jeanskäufer sich die Frage stellen, welchen Zweck die Hose eigentlich erfüllen soll. «Manche wollen vielleicht einfach nur cool und modisch aussehen und fühlen sich in der angesagten Röhrenjeans wohl, auch wenn sie nicht die Idealfigur dafür haben», sagt Modedesignerin Menzel. Andere wiederum wollen Problemzonen kaschieren oder größer wirken.
Frauen mit etwas kürzeren Beinen, zum Beispiel, greifen am besten zu einer «Bootcut», die unten leicht ausgestellt ist und ein bisschen Überlange hat. «Mit Absatzschuhen kombiniert streckt das die Figur ungemein», sagt Doris Menzel. Extrem ausgestellte Fußweiten sind hingegen alles andere als vorteilhaft: Ist die Käuferin ein wenig füllig, gleiche die Silhouette im schlimmsten Fall einer Eieruhr.
Wer mollig ist, sollte nicht auf Taschen an der Hose verzichten. «Frauen mit einem großen Gesäß denken oft, dass Taschen sie dicker wirken lassen», sagt Menzel. Das Gegenteil sei der Fall. «Eine Tasche unterbricht optisch die Form und lässt sie schlanker wirken.»
Allgemein ist bei Taschen darauf zu achten, dass sie nicht zu hoch - und bei kräftigen Frauen - nicht zu groß sind, erläutert Stylistin Maria Hans. «Kleine Taschen machen insgesamt eine bessere Figur.» Wichtig ist auch die Farbe. So machen dunkle Hosen optisch schlanker als helle, die ohnehin nicht jeder tragen kann. «Bei sehr blondierten Damen kann eine helle Jeans eher ungünstig aussehen.»
Wenn die Hose beim Anprobieren kneift, sollte bedacht werden, dass sich jede Jeans in der Regel noch ein wenig weitet. Als Faustregel gilt laut Stylistin Hans: Je dunkler und je weniger gebleacht, desto stabiler sind Stoff und Form der Jeans.
Wer sich zu dünn findet und das kaschieren möchte, sollte hautenge Jeans und Stretchhosen meiden. Günstiger sind in diesem Fall Stoffe und Schnitte, die den Körper ein bisschen umspielen, sagt Menzel.
Weder modisch noch vorteilhaft sind Karottenjeans, die in den achtziger Jahren aktuell waren. Betrachtet man die Körpersilhouette des Trägers von Kopf bis Fuß, so ähnelt diese tatsächlich einer Mohrrübe. Maria Hans rät, auf Jeans, die am Fuß enger werden, besser ganz zu verzichten. Modisch und zugleich figurfreundlich seien gerade, lange Schnitte.
Vor allem Männer greifen immer noch gern zu den unten eng zulaufenden Hosen. «Sie sind konservativer im Kauf- und Trageverhalten und nehmen am liebsten das, was sie immer kaufen», sagt Menzel. Oft sei die Hose dann nicht nur am Fuß, sondern überall zu eng. Dabei sollten Männerhosen sollten eher locker sitzen. Auch den Männern ist ein knackiger Hintern wichtig. Der wirkt aber nicht unbedingt sexy, wenn eine knallenge Jeans seine Form verrät. Im Gegenteil: Zwischen Stoff und Haut sollte ein wenig Luft sein.
Kleinen Männern hilft - ähnlich wie kleinen Frauen - eine Bootcut. Die ist allerdings nicht schmal, sondern etwas weiter geschnitten. Männer mit Bauch haben noch die geringsten Probleme bei der Suche nach der passenden Jeans. «Die großen Jeansmarken führen schon sehr lange ganz traditionelle Modelle für diese Zielgruppe, die eigentlich jeder Verkäufer auch kennt», erläutert Modedesignerin Menzel. Diese Hosen haben übrigens schon lange den Schnitt, der im Moment ganz angesagt ist: Sie sind vorn niedrig auf Hüfte und hinten etwas höher geschnitten.