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Sommerstauden Sommerstauden: Blühende Begleiter über viele Jahre

Von Hanke Huber 12.06.2003, 08:55
Goldgelbe Blütenpracht für den Garten: Der Sonnenhut bevorzugt seinem Namen entsprechend sonnige Standorte und braucht bei heißem Wetter viel Wasser. (Foto: Marion Nickig/dpa)
Goldgelbe Blütenpracht für den Garten: Der Sonnenhut bevorzugt seinem Namen entsprechend sonnige Standorte und braucht bei heißem Wetter viel Wasser. (Foto: Marion Nickig/dpa) Marion Nickig

München/dpa. - Mehrjährige Blütenstauden verleihen je nach Komposition der Arten jedem Garten seinen ganz eigenen Charakter. Ob zart-filigran oder pompös-wuchtig, knallig-bunt oder in federleichten Pastelltönen: In fast allen Pflanzenfamilien findet sich etwas für den ganz individuellen Gärtnergeschmack. Wer in der warmen Jahreszeit in Gartenmärkten, Parks und anderen Gärten nach geeigneten Stauden Ausschau hält, kann im Herbst noch pflanzen.

Ein Klassiker etwa ist der Hohe Sommerphlox (Phlox paniculata), auch Flammenblume genannt. Von Juli bis September erblühen die dichten, 80 bis 140 Zentimeter hohen Büsche in allen erdenklichen Farben: «David» und «Graf Zeppelin» etwa blühen weiß, «Freudenfeuer» orangefarben, «Starfire» rot und «Düsterlohe» dunkelviolett. Die verschiedensten Variationen von Rosa finden sich etwa bei den Sorten «Barnwell», «Judy» oder «Bright Eyes». «Prospero» hingegen blüht in hellem Lila und «Pallas Athene» betört durch ein bläuliches Weiß mit violettem Auge.

Wie viele andere Gartenpflanzen ist auch der Phlox kein einheimisches Gewächs. Die Pflanze aus der Familie der Sperrkrautgewächse (Polemoniaceae) stammt ursprünglich aus Nordamerika. In europäische Gärten hat er zu Beginn des 18. Jahrhunderts Einzug gehalten. Besonders wohl fühlt sich der Phlox auf nährstoffreichen Böden sonniger Standorte.

Eine der bekanntesten Sommerstauden ist der zur Familie der Korbblütler (Compositae) gehörende Sonnenhut (Rudbeckia). Je nach Art blüht er zwischen Juli und September in unterschiedlichen Gelbtönen und bildet regelrechte Büsche aus. Die Art «R. fulgida» wird zwischen 60 und 100 Zentimeter hoch. Andere Sonnenhut-Arten wie der Schlitzblättrige Sonnenhut (R. lancinita) und die Fallschirm-Rudbeckie (R. nitida) erreichen sogar Höhen von bis zu zwei Metern.

Die Farben reichen von einem frischen Zitronengelb wie bei der gefüllten Sorte «Goldquelle» bis zu einem satten Goldgelb bei den ebenfalls gefüllten Sorten «Goldkugel» oder «Goldball». Ähnliche Blüten bildet auch die Fallschirm-Rudbeckie aus. Die ebenfalls aus Nordamerika stammende Pflanze bevorzugt Böden, die die Feuchtigkeit lange halten.

Denkt man an Sommerblumen, käme einem der Eisenhut (Aconitum) vielleicht nicht sofort in den Sinn - schließlich ist er eine Pflanze, die keine pralle Mittagssonne verträgt. Aber auch die Blütezeit dieser ansehnlichen Staude erstreckt sich über den gesamten Sommer. Der bizarren Blütenform, die an Ritterhelme erinnert, verdankt der Eisenhut seinen Namen.

In Deutschland heimisch sind unter anderem der Blaue Eisenhut (A. napellus), der sich an Bächen, in feuchten Gebüschen, aber auch in Hochstaudenfluren höherer Gebirgslagen finden lässt, der Gelbe Eisenhut (A. vulparia) oder der Bunte Eisenhut (A. variegatum). Im Garten bevorzugen Eisenhut-Arten ebenfalls einen kühlen, eher halbschattigen Standort.

Unter den vielen Eisenhut-Arten eignet sich zum Beispiel «A. x cammerum» gut für den Garten. Die 100 bis 120 Zentimeter hohe Sorte «Bicolor» blüht weiß und violettblau. Auch bei den gezüchteten Sorten des Blauen Eisenhuts finden Liebhaber eine Reihe schöner Pflanzen, die je nach Farbe gut mit anderen Beetpflanzen harmonieren. So schön der Eisenhut jedoch auch ist, er hat einen großen Nachteil: Die Pflanze ist extrem giftig, von der Wurzel bis zu Frucht und Blüte. Für einen Garten, in dem Kinder spielen, ist er daher auf keinen Fall geeignet.