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Selbermachen Selbermachen: Querriegel und Spion als Einbruchschutz

Von Stephanie Hoenig 29.11.2005, 13:26
Einfacher Einbruchschutz lässt sich leicht selbst anbringen: In einer Mietwohnung sollte vor dem Einbau der Eigentümer gefragt werden. (Foto: dpa)
Einfacher Einbruchschutz lässt sich leicht selbst anbringen: In einer Mietwohnung sollte vor dem Einbau der Eigentümer gefragt werden. (Foto: dpa) Nicht bei mir

Leonberg/dpa. - Denn die Wohnungstüren im Hausflur und aufden Etagen setzen Einbrechern kaum Widerstand entgegen. ZusätzlicherSchutz ist fast immer notwendig. «Von erfahrenen Heimwerkern könnensolche zusätzlichen Schutzvorrichtungen meist selbst angebrachtwerden», sagt Robert Engelhardt von der Deutschen HeimwerkerAkademie in Leonberg (Baden-Württemberg).

Bei Wohnungstüren nutzen Täter die klassischen Schwachstellen zumAufhebeln: Eine schlechte Türverriegelung, ein schwaches Türblatt,ein schlecht verankertes Schließblech und schwache Türbänder. DamitEinbrecher nicht «mit der Tür ins Haus fallen», können alleSchwachpunkte einzeln behoben werden oder eine neue Einbruch hemmendeTür eingebaut werden, raten die Verbraucherzentralen in ihrerBroschüre «Sicherheit für Haus und Wohnung». Fast immer reicht derEinbau eines so genannten Querriegelschlosses aus. Um gefahrlos zuerkennen, wer vor der Wohnungstür steht, eignet sich ein Türspion.

Ein Querriegelschloss schützt die Schloss- und die Scharnierseitesowie das Türblatt. Das Schloss besteht aus einem über die gesamteTürbreite gehenden Schlosskasten und zwei Schließkästen, die seitlichin der Wand befestigt sind. Nach Angaben der Stiftung Warentest inBerlin versuchen die meisten Einbrecher zuerst, die Tür mit dem Fußaufzudrücken, um einen Spalt zum Ansetzen des Schraubendrehers oderder Brechstange zu erhalten. Der Querriegel sollte deshalb im unterenDrittel der Tür befestigt werden.

Für das Zylinderschloss muss zunächst das Türblatt mit einerLochsäge kreisrund durchbohrt werden. Anschließend wird derSchlosskasten des Riegels aufgeschraubt. Die Schließkästen werdenrechts und links des Türrahmens möglichst im Mauerwerk befestigt.Damit das Schloss einen wirksamen Schutz bietet, müssen dieGrundplatten der Schließkästen fest fixiert sein. «AusreichendStabilität geben Kunststoffrahmendübel», rät Johannes Braun vomDübelhersteller Fischer in Waldachtal (Baden-Württemberg).

Lässt sich mit Dübeln keine ausreichende Festigkeit erzielen,sollte die Grundplatte mit einem so genannten Injektionssystembefestigt werden. Dieser Mörtel, der nach einer Dreiviertelstundeausgetrocknet ist, hält in allen Wandwerkstoffen. Auf denGrundplatten werden dann die Kästen befestigt.

Zusätzliche Sicherheit bieten Querriegel, die mit Sperrbügelnkombiniert sind. Ein Sperrbügel ermöglicht, die Tür einen Spalt zuöffnen, um zu schauen, wer draußen steht. Mit dieser Sicherung kanndie Tür nicht aufgetreten werden.

Einen Überblick, wer draußen steht, geben Türspione. Sie werdenauf Augenhöhe in der Wohnungstür eingebaut. «Das erforderlicheLoch kann mit einem Forstnerbohrer in eine Tür aus Holz oderHolzwerkstoffen gebohrt werden», sagt Engelhardt. Forstnerbohrer gibtes mit verschiedenen Durchmessern. Bei Metalltüren benötigt derHeimwerker eine Lochsäge. In das Loch in der Mitte der Tür wird dannder aus zwei Teilen bestehende Türspion hineingeschraubt.

INFO-KASTEN: Vor Umbauten Vermieter fragen

Beim Einbau eines Querriegelschlosses und eines Spions muss einLoch in die Wohnungstür gebohrt werden. «Um später beim Auszug keinenÄrger zu bekommen, sollten sich Mieter den Einbau zuerst vomVermieter genehmigen lassen», rät Ulrich Ropertz von DeutschenMieterbund in Berlin. In der Regel müsse der Vermieter zustimmen, daein berechtigtes Interesse des Mieters vorliegt. Die Kosten für dieSicherheitstechnik muss der Mieter allerdings selbst übernehmen. Erist zudem verpflichtet, die Sicherungen beim Auszug abzubauen.

Bei einem Türspion oder einem Querriegelschloss ist dies nur durchden Einbau eines neuen Türblatts möglich. «Daher sollte man mit demVermieter schon bei der Genehmigung schriftlich vereinbaren, dassentsprechende Sicherungsmaßnahmen auch bei einem eventuellen Auszugbleiben dürfen», sagt Ropertz.