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Renovieren Renovieren: Vorm Streichen die Wasserflecken entfernen

29.09.2003, 11:27
Wasserflecken lassen sich nicht einfach überstreichen - die Schadstelle muss vorbehandelt werden. (Foto: dpa)
Wasserflecken lassen sich nicht einfach überstreichen - die Schadstelle muss vorbehandelt werden. (Foto: dpa) Marburger Tapetenfabrik

Hamburg/dpa. - Wasserflecken an Wänden und Decken sehen hässlich aus. Übergelaufene Badewannen, undichte Silkonfugen im Bad oder geplatzte Waschmaschinenschläuche gehören zu den Ursachen. Nach dem Trocknen, spätestens jedoch beim nächsten Renovieren sollten Flecken beseitigt werden. Dazu muss nicht unbedingt ein Handwerker gerufen werden: Neuanstrich oder Tapezieren lassen sich mit ein wenig Fachwissen selbst erledigen.

Wenn trotz Betondecke Wasser in das darunter gelegene Geschoss gedrungen ist, muss das nicht heißen, dass die Decke kaputt ist. Denn Wasser dringe nicht durch die Betondecke, sondern durch Durchbrechungen wie Rohre in das Stockwerk darunter, so Peter Lieblang vom Informations-Zentrum Beton in Berlin. Die Betondecke selbst bleibe unbeschädigt. Auch durchfeuchteter Putz an Wänden und Decken müsse meistens nicht abgeschlagen werden.

Wasserflecken lassen sich aber nicht problemlos überstreichen. «Unbehandelt schlagen die gelben Flecken immer wieder durch Farbanstriche durch», sagt Ludger Küper, Direktor des Paint Quality Institute in Frankfurt/Main. Zuerst müsse vor dem Entfernen der Flecken unbedingt die Ursache des Wasserschadens festgestellt werden. Erst wenn diese gefunden und repariert sei, mache es Sinn, die beschädigte Stelle auszubessern.

«Bevor ein Heimwerker mit der Beseitigung von Wasserflecken beginnt, muss die Wand oder Decke wieder vollkommen ausgetrocknet sein», sagt Küper. Denn Farbe hafte nicht auf nassem Untergrund. Je nach Ausmaß und Umfang des Schadens könne diese Trocknungsphase einige Wochen dauern. Dauerhaft entfernen lasse sich ein Wasserfleck nur durch eine Vorbehandlung der Schadstelle mit Isoliergrund gegen Wasserschäden. Dann könne die Schadstelle abschließend mit Dispersionsfarbe überstrichen werden.

«Wasserflecken sollten ohne Vorbehandlung auch nicht übertapeziert werden», sagt Lothar Steinbrecher, der Tapetenfachseminare bei der Marburger Tapetenfabrik in Kirchhain (Hessen) leitet. Denn feuchter Tapeten-Kleister löse die Schmutzpartikel im Wasserflecken. Hierdurch dringe der im Fleck vorhandene Schmutz durch die neue Tapete und sei wieder sichtbar.

«Vorhandene Wasserflecken lassen sich allerdings vor dem Tapezieren mit normaler Haushalts-Alufolie leicht abisolieren», sagt Steinbrecher. An die Wand angeklebt werde die Folie allerdings nicht mit Tapetenkleister, sondern mit so genannten Dispersionsklebern. Bei sehr feinen Tapeten könne die Alufolie manchmal durchschimmern. In diesem Fall sei es sinnvoll, die Ränder mit Spachtelmasse zu glätten.