Renovieren Renovieren: Vergilbte Heizkörper selbst lackieren

Leonberg/dpa. - Verschmutzte, vergilbte und matt gewordene Heizkörper können von Heimwerkern verhältnismäßig leicht neu lackiert werden. Damit die Arbeit gelingt, gilt es allerdings die notwendigen Vorarbeiten wie Aufrauhen und Reinigen sorgfältig zu erledigen. Zudem sollten bei älteren Heizungsanlagen nur besonders hitzebeständige Lacke verwendet werden.
«Bevor ein Heimwerker Lack kauft, sollte er Informationen über die Vorlauftemperatur der Heizungsanlage einholen», rät Friedhelm Müller, Kursleiter bei der Deutschen Heimwerker Akademie in Leonberg (Baden-Württemberg). Von dieser Temperatur hänge die Wahl des Lackes entscheidend ab. Bei älteren Anlagen liege die Vorlauftemperatur des Heizwassers noch bei mehr als 80 Grad und der Heizkörper werde entsprechend warm. In diesem Fall müsse immer mit speziellem Heizkörperlack gestrichen werden, der bis zu 40 Prozent Lösungsmittel enthalten kann. Bei neueren Heizungen liege die Vorlauftemperatur bei unter 60 Grad. Hier reiche Acryllack, der nur bis zu 8 Prozent Lösemittel enthalten dürfe.
«Wenn vom letzten Lackieren ein Rest Acryllack im Keller steht, kann dieser bei neueren Anlagen durchaus zum Streichen von Heizkörpern verwendet werden», sagt Ludger Küper, Direktor des Paint Quality Institute in Frankfurt/Main. Besser sei allerdings spezieller Heizkörperlack: «Damit ist der Heimwerker immer auf der sicheren Seite». Kunstharzlacke seien weniger empfehlenswert, da sie leicht vergilbten und einen hohen Anteil an Lösungsmitteln enthielten.
«Damit die Arbeit gelingt, sollten die Heizkörper möglichst nicht während der Heizperiode gestrichen werden, und der Heizkörper sollte kalt sein», rät Küper. «Auf einem 40 bis 50 Grad warmen Heizkörper trocknet die Farbe noch während des Anstrichs.»
Wichtig sind auch die Vorarbeiten: Roststellen an Heizkörpern müssen mit Schmirgelpapier gründlich entfernt werden werden. Auch sollte die Oberfläche des Heizkörpers und der Zuleitungen vorsichtig aufgerauht werden. Außerdem gilt es, den Heizkörper gründlich von Fett zu säubern. Am besten eignet sich den Experten zufolge Wasser mit Spülmittel.
Vor den eigentlichen Lackierarbeiten sind zudem benachbarte Flächen und Gegenstände gut abzudecken. Das erspart später größere Reinigungsarbeiten. Besonders sorgfältig abgeklebt werden sollten Ventile und Verschraubungen. Ansonsten lassen sich die Verschraubungen im Reparaturfall schlecht lösen, erläutert Fachmann Küper. Gusseiserne Radiatoren werden zuerst mit Rostschutzgrund auf Acrylbasis vorgestrichen. Danach kommt der Anstrich.
Lackiert werden Heizkörper mit Rollen und Flachpinsel. «Speziell für alte Rippenradiatoren sind so genannte Heizkörperpinsel entwickelt worden», sagt Gezim Neziri vom Werkzeugspezialisten Lux in Wermelskirchen (Nordrhein-Westfalen). Durch den langen Stiel und den abgeknickten Kopf kann der Heimwerker schwer zugängliche Flächen und Kanten auch zwischen den Rippen streichen.
Bewährt häben sich die speziellen Pinsel Neziri zufolge aber auch bei modernen Flachheizkörpern: Mit dem Pinsel kann die Rückseite des Heizkörpers gestrichen werden, selbst wenn es nur einen schmalen Spalt zwischen Wand und Radiator gibt.