Paris-Wahrzeichen Paris-Wahrzeichen: Der Eiffelturm wird 125 Jahre alt

Der Eiffelturm gehört zu Paris wie die Akropolis zu Athen und das Kolosseum zu Rom. Mehr als 6 Millionen Touristen aus aller Welt pilgern jährlich auf die „dame de fer“ (Dame aus Eisen) hinauf, wie die Franzosen den Turm nennen (im Französischen ist er weiblich „la tour Eiffel“). Am Montag feiert die längst zum Wahrzeichen der Stadt gewordene eiserne Lady ihren 125. Geburtstag.
Gustave Eiffels Turm
Gebaut wurde er für die Welt-Ausstellung 1889 in Paris. Damals strömten eine Menge Besucher aus der ganzen Welt in die Stadt. Dafür sollte etwas Sensationelles her, fand der französische Präsident. Ein Bauwerk, das die Welt noch nicht gesehen hatte. Und er bekam: einen riesigen Turm aus Eisen, gebaut vom französischen Ingenieur Gustave Eiffel, nachdem der Turm benannt wurde.
Die Idee zu dem Bauwerk hatte aber nicht er selbst, sondern zwei Ingenieure aus seinem Bau-Unternehmen. Schon bevor die Welt-Ausstellung beschlossen war, planten die beiden einen 300-Meter-Turm: mit vier gespreizten Masten aus Eisen-Gittern, die in der Spitze zusammenlaufen. Ihr Chef Gustav Eiffel war begeistert und gewann mit dem Eisen-Turm den Bau-Wettbewerb.
Ein nutzloses Monster
Nicht alle waren so begeistert. Viele Menschen sahen in dem Turm ein nutzloses Monster und eine Schande für Paris. Einige protestierten sogar dagegen. In einem offenen Brief protestierten etwa 300 Intellektuelle damals gegen den „nutzlosen und monströsen“ Turm von Gustave Eiffel (1832-1923) im Herzen der französischen Hauptstadt. Nacktes Eisen galt als nicht schick für ein solches Bauwerk. So baute man damals nur Nutz-Bauwerke wie Brücken.
Trotzdem begann Gustave Eiffel mit seinen Mitarbeitern mit dem Bau. Sie mussten dafür Tausende Eisen-Teile miteinander verbinden - wie bei einem gigantischen Lego-Bausatz.
Im unteren Teil des Turms wurden die Eisen-Stücke mit einer speziellen Hebe-Vorrichtung an die richtige Stelle befördert. Weiter oben hievte ein Kran die Teile herauf.
Alles klappte reibungslos. Und nach gut zwei Jahren war der Turm fertig - pünktlich zur Welt-Ausstellung.
Abriss war geplant
Ohne den Durchbruch der Telekommunikation wäre der Eiffelturm womöglich abgerissen worden - so wie es nach Ablauf der 20-jährigen Konzession an die Stadt Paris geplant war.
Mit der drahtlosen Telegrafie entdeckte man jedoch den militärischen Nutzen des Eisen-Turms. Zwischen 1898 und 1903 wurden zwischen dem Eiffelturm und einigen Militäranlagen in Paris mehrere Funkverbindungen geschaffen und 1906 ein Radiosender eingerichtet. Mit der gestiegenen strategischen Bedeutung war der Fortbestand des Eiffelturms gesichert.
Ein glitzernder Riese
Seitdem haben das Meisterwerk der Ingenieurskunst Millionen Menschen aus aller Welt besichtigt. Touristen sind begeistert von den mächtigen Säulen und der riesigen Eisenkonstruktion. In regelmäßigen Abständen wird der Turm mit rund 60 Tonnen Farbe einem Lifting unterzogen. Seit dem Jahr 2000 verwandeln ihn abends zu jeder vollen Stunde 20.000 Leuchten in einen glitzernden Riesen.
Bedrohung durch Hitler
Im Zweiten Weltkrieg drohte dem Monument ernsthafte Gefahr, denn es stand auf der Liste der Bauwerke, die Adolf Hitler im besetzten Paris zerstören lassen wollte. Mehrfacher Bombenalarm sorgte in den vergangenen Jahren für ungebetene Aufregung und Evakuierungsaktionen.
Einen Adrenalinschock löste auch der Seiltänzer Philippe Petit aus, als er zum 200. Jahrestag der Verkündung der Menschenrechte im Jahr 1989 vom Palais de Chaillot am gegenüberliegenden Flussufer über die Seine zum Eiffelturm balancierte.
Ohne den Eiffelturm wäre Paris nicht nur um eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Welt ärmer. Ihre 125-jährige Geschichte ist spannend und beeindruckend - geradezu atemberaubend, wie der Blick von der dritten Etage des Turms in etwa 275 Metern Höhe.
Der Eiffelturm in Zahlen
Der Eiffelturm in Zahlen
Von wegen einzigartig: Sehen Sie hier die Kopien weltbekannter Wahrzeichen.



