1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Reisen
  6. >
  7. Exotische Speisen: Exotische Speisen: Würmer kauen wie im Dschungelcamp

Exotische Speisen Exotische Speisen: Würmer kauen wie im Dschungelcamp

14.01.2014, 16:00
Im Dschungelcamp müssen die Kandidaten oft seltsame Dinge essen.
Im Dschungelcamp müssen die Kandidaten oft seltsame Dinge essen. RTL/Stefan Menne Lizenz

Halle (Saale)/MZ/DMN. - Für viele Zuschauer sind die „kulinarischen“ Prüfungen im Dschungelcamp der absolute Höhepunkt. Wenn die Kandidaten Hoden, Augen, Penisse und Insekten herunterwürgen müssen, beschert das vor allem den Zuschauer Spaß. Die Lust am Mitekeln ist groß. Zu ungewöhnlich und widerwärtig sind diese Speisen für uns.

In anderen Kulturkreisen aber gehören sie zum Standard und kommen täglich auf den Tisch. In China essen sie sprichwörtlich Hunde und Katzen. Frittierte Insekten sind in Afrika, dem Nahen Osten und Asien ganz normal. Hoden oder Schafsköpfe gelten in manchen Kulturkreisen gar als Delikatesse.

Skorpion-Lollis auf Bestellung

Seit einiger Zeit versuchen progressive Köche und Genießer die ungewöhnlichen Speisen, zum Beispiel Menüs mit Insekten, in Deutschland salonfähiger zu machen. Gar nicht selten werden Insekten-Kochkurse angeboten. In Online-Shops wie edibleunique.com kann man mit Schokolade überzogene Käfer kaufen, bei insektenlutscher.de Skorpion-Lollis oder frittierte Maden bestellen. Besonders aber Restaurants mit ausländischer Küche haben die für uns ungewöhnlichen Speisen auf ihrer Menükarte – meist sind es einfach Gerichte, die im Heimatland traditionell oder typisch sind.

Schafsmagen, Hoden-Menü und Insektenteller

In schottischen Restaurants ist zum Beispiel „Haggis“ Teil des Menüs, ein traditionelles Gericht, bei dem ein Schafsmagen mit Leber, Herz und Lunge des Tiers gefüllt wird. In vielen australischen Restaurants steht Känguru- oder Krokodilfleisch auf der Karte. Im Restaurant „Never Never Land“ in Berlin gibt es dazu auch Gerichte mit Heuschrecken und Schwarzkäferlarven. Im indianischen Restaurant „Manitou“ in Frankfurt wird Klapperschlange oder auch ein gemischter Insektenteller mit Mehlwürmern, Larven und Heuschrecken angeboten. Wer es besonders exotisch mag, kann in Peking das „Penis-Restaurant“ Guolizhuang besuchen und dort nicht nur Penisse, sondern auch Hoden von 30 verschiedenen Tierarten essen.

Insekten sind gesund und umweltschonend

Nicht alles Tierische ist übrigens auf deutschen Tellern erlaubt. Hunde und Katzen dürfen in Deutschland zum Beispiel nicht angeboten werden. Insekten dagegen werden inzwischen sogar von Experten als gesunde Alternative zu unseren verbreiteten Fleischsorten empfohlen. Die Krabbeltiere liefern ungesättigte Fettsäuren, viel Eisen, Fett, Mineralien und Vitamine. Außerdem ist ihre Zucht vergleichsweise umweltfreundlich. Denn Insekten stoßen viel weniger CO2 aus als etwa Rinder. Bis wir jedoch einen Käfer-Eintopf dem Rostbraten vorziehen, dürfte wohl noch ein bisschen Überzeugungsarbeit nötig sein.

Sind Sie bereit für Ihren ersten Heuschrecken-Salat? Wir zeigen, in welchen Restaurants man tierische Speisen aufgetischt bekommt.

Das australische Restaurant „Never Never Land“ hat Krokodil und Insekten auf der Speisekarte.

Das indianische Restaurant „Manitou“ in Frankfurt-Sachsenhausen bietet unter anderem Krokodil, Klapperschlange und einen gemischten Insektenteller an.

Im Londoner Restaurant „Archipelago“ kommen unter anderem gegrillte Grillen und Heuschrecken auf den Salat.

Diese Restaurants – es gibt davon vier in Peking – wird auch gerne als „Penis-Restaurant“ bezeichnet, weil es dort Hoden und Penisse von 30 verschiedenen Tieren auf der Karte gibt. Der Verzehr dieser Körperteile ist in Asien verbreitet und soll potenzfördernd wirken.

Im schottischen Restaurant „Bannisters“ gibt es typische Speisen aus Schottland, unter anderem die Spezialität Haggis, Schafsmagen, der mit Leber, Herz und Lunge gefüllt und gekocht wird.

In vielen französischen Restaurants werden typische Landesspezialitäten wie Ochsenbacke, Lammzunge oder -hoden angeboten – zum Beispiel im „Café Paris“ in Hamburg.

In der traditionellen lateinamerikanischen Küche gehörten Insekten dazu: Das Restaurant „Don Bugito“ bietet Insekten-Gerichte an und möchte damit auch missionarisch für den Verzehr von Insekten Werbung machen.

Die Restaurant-Kette „Mongo's“ gibt es inzwischen in vielen deutschen Städten. Hier kann man unter anderem Känguru-, Straußen- und Krokodil-Fleisch essen.

Im norwegischen Restaurant „Munch's Hus“ gibt es zum Beispiel Elchbraten im Angebot.

Das „Toloache“ im Big Apple hat „Tacos de Chapulinesor“ im Angebot, das sind Heuschrecken-Tacos.

Auch die elf Kandidaten des achten RTL-Dschungelcamps können sich auf die eine oder andere Kakerlake einstellen.
Auch die elf Kandidaten des achten RTL-Dschungelcamps können sich auf die eine oder andere Kakerlake einstellen.
dpa Lizenz
Eine Gabel Heuschrecken ist ein gesunder Snack – oder?
Eine Gabel Heuschrecken ist ein gesunder Snack – oder?
dpa Lizenz