Eurowings, Air Berlin Eurowings, Air Berlin: Airline-Konkurrenz macht Flüge wieder günstiger

Die Fluggesellschaften Lufthansa und Air Berlin setzen im Kampf um Passagiere auf neue Konzepte. Während die neue Lufthansa-Tochter Eurowings im kommenden Herbst mit Langstrecken-Pendelflügen zu Kampfpreisen an den Markt geht, greift die deutsche Nummer zwei Air Berlin die Lufthansa und andere Airlines mit einem neuen Billigtarif und mehr Angeboten für Geschäftsreisende an.
Mit Beginn des Winterflugplans am 25. Oktober bietet Eurowings ab Köln/ Bonn zunächst Flüge nach Kuba, in die Dominikanische Republik, nach Thailand und Dubai an. Das günstigste Ticket zu dem letztgenannten Ziel am Persischen Golf soll ab 99,99 Euro erhältlich sein, wie Lufthansa-Vorstandsmitglied Karl Ulrich Garnadt am Mittwoch auf der Reisemesse ITB in Berlin ankündigte. Lufthansa greift damit den Konkurrenten Emirates an.
Günstige Langstreckenflüge sollen Angebot ergänzen
„Wir erwarten in den nächsten Jahren starkes Wachstum bei preisgünstigen Langstreckenflügen“, sagte der Manager. Die Lufthansa sei vor allem durch Wettbewerber aus Asien unter Druck. Darauf stelle sich der Konzern mit dem neuen Angebot ein, das die bisherigen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen von Eurowings und Germanwings in Europa und Deutschland ergänzen solle.
Die neue Eurowings bedient die interkontinentalen Flüge zunächst mit zwei Airbus A330-200, die von der deutsch-türkischen Fluggesellschaft SunExpress betrieben werden. Bis 2017 sollen fünf weitere Maschinen hinzukommen. Die Marke Eurowings werde das neue Markendach sein für die bisherigen Germanwings- und alle Eurowings-Flüge, sagte Garnadt. Ferner soll der Flughafen Wien im Herbst die erste Eurowings-Basis außerhalb Deutschlands werden.
Das Ziel von Air Berlin: 2016 soll es wieder ein operatives Plus geben, sagt der neue Vorstandschef Stefan Pichler. Seine Vorgänger sind mit solchen Versprechen gescheitert. Pichler kündigte jetzt in Berlin ein Umbauprogramm für dieses und kommendes Jahr an. Ziel ist es, im nächsten Jahr im laufenden Geschäft wieder schwarze Zahlen zu schreiben.
„Es geht nicht um Fliegen um des Fliegens willen“, sagte Pichler. „Es geht um Fliegen, um profitabel zu sein.“ Dazu will der 57-Jährige in drei Phasen Management und Vertrieb umbauen, das Flugangebot stärker auf ertragreiche Strecken ausrichten und die Drehkreuze der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft wie Düsseldorf und Berlin ausbauen. Einen weiteren Stellenabbau kündigte Pichler nicht an.
Air Berlin schreibt mit einer Ausnahme seit sechs Jahren rote Zahlen. Finanzspritzen des Großaktionärs Etihad halten die Airline in der Luft. Pichler gab bekannt, dass das Luftfahrtbundesamt am Montag 34 gemeinsam mit Etihad vermarktete Flüge für den Sommer abermals genehmigt habe. Im Herbst hatte die Behörde die Genehmigung für den Winter zunächst verweigert.
Teil der neuen Strategie ist der Tarif JustFly mit Tickets für 44 Euro für einen einfachen innerdeutschen Flug ohne Freigepäck. Außerdem will der Lufthansa-Konkurrent mit einer neuen Marke für Firmenkunden „Branchenprimus“ bei Geschäftsreisenden werden.
Pichler sprach von einem Entscheidungsstau im Unternehmen durch mehrere Vorstandswechsel in den vergangenen Jahren. „Die haben immer viel geredet, aber entschieden wurde nichts.“
(dpa)
