Rat für Bauherren Rat für Bauherren: In jedem Neubau sollten genug Steckdosen eingeplant werden
Frankfurt/Main/dpa. - "Die Elektroinstallation im Neubau muss gut durchdacht sein", sagt Klaus Jung vom Fachverband für Energie-Marketing und -Anwendung in Frankfurt. Denn auch in Zukunft werden immer wieder neuartige Geräte mit moderner Technik auf den Markt kommen. Die Elektroinstallation sollte deshalb so zugeschnitten sein, dass sie nicht nur für die heute benötigten Geräte ausreicht. Die Zahl der Geräte etwa in der Küche wird mit neuen Möglichkeiten wie beispielsweise Dampfgarern immer größer.
"Voraussetzung für eine komfortable Versorgung mit Strom sind ausreichend Steckdosen und Schaltstellen", betont Jung. Häufig werde aber sogar bei Neubauten an Steckdosen gespart. Selbst die in der Industrienorm 18015 festgelegten Mindestanforderung an die Elektrik werde manchmal bei neuen Einfamilienhäusern von Bauträgern unterschritten, um ein paar Euro zu sparen.
"In einem Einfamilienhaus sollten jeder Raum und jedes Großgerät wie Herd und Waschmaschine mit einem eigenen Stromkreis abgesichert werden", rät der Experte. Außerdem empfiehlt er für alle Räume einen Antennen- und Telefonanschluss. Aus dem Kinderzimmer kann so später ein Hobbyraum oder auch das private Büro werden.
"Bei der Planung der Elektroinstallation sollte wegen möglicher Gefahren durch Elektrosmog darauf geachtet werden, dass keine Hauptleitungen oder Steigleitungsstränge im Wandbereich von Schlaf- und Kinderzimmern verlaufen", rät Hans Ulrich-Raithel vom Umweltinstitut in München.
Zentralheizungen werden in den meisten Fällen mit Warmwasser betrieben. Dieses fließt vom Heizkessel zu den Heizkörpern oder durch Rohre im Fußboden und dann zurück zum Kessel. "Bei Radiatorenheizungen bestehen die Verbindungsleitungen in der Regel aus Mehrschichtverbundrohren und Kupfer", erläutert Joachim Plate vom Bundesverband Flächenheizung in Hagen. Bei Fußbodenheizungen könnten die Rohre aus Kupfer, Mehrschichtverbundrohren oder Kunststoff sein. Die Entscheidung, welches Material Verwendung findet, muss mit dem Heizungsbauer abgesprochen werden.
Für Wasserrohre gibt es ebenfalls verschiedene Materialien. "Zugelassen sind unter anderem Kupfer, Edelstahl, Polypropylen und Polyethylen", sagt Franz-Josef Heinrich vom Zentralverband Gebäude- und Energietechnik in St. Augustin. Anders als bei Heizungsrohren müssten beim Verlegen von Wasserrohren zusätzlich gesundheitliche und hygienische Aspekte beachtet werden. Nicht verwendet werden dürften Kupferrohre für die Trinkwasserinstallation, wenn das Wasser einen niedrigen PH-Wert hat.
Für die Wasserqualität innerhalb des Hauses ist der Hausherr selbst zuständig. "Damit die Trinkwasserqualität gut bleibt und das Wasser nicht zu lange in den Leitungen steht, sollten die Rohrleitungen möglichst kurz sein", rät Experte Heinrich. Aus den gleichen Gründen sollte die gesamte Leitungsanlage auch nicht überdimensioniert werden. Bei einer zentralen Warmwasserzubereitung kann eine zusätzliche Zirkulationsanlage eingebaut werden. So kann der Endverbraucher sofort warmes Wasser zapfen.
"Um Energie zu sparen, müssen Heizungsrohre und Warmwasserleitungen gedämmt werden", erklärt Heinrich weiter. Sinnvoll ist es aber auch, die Kaltwasserrohre zu dämmen, damit sich durch den Dämmmantel an heißen Tagen kein Schwitzwasser an den kalten Leitungen niederschlägt und zu Boden tropft. Zudem ist das kalte Wasser so isoliert gegen ein Erwärmen etwa durch nahe liegende Heizungsrohre.