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Provokation Provokation: Cool bleiben und durchatmen!

17.07.2006, 11:43

Köln/dpa. - Wer gewalttätig reagiert, habe sich daher vorher offenbar auch dazu entschieden. Dennoch könne man trainieren, in Stress-Situationen gelassen zu reagieren. Der französische Fußballstar Zinédine Zidane hatte im Endspiel der Weltmeisterschaft am Sonntag den italienischen Spieler Marco Materazzi mit einem Kopfstoß in die Brust niedergestreckt. Vorangegangen war eine Beleidigung durch den Italiener, wie mittlerweile beide Beteiligten bestätigten.

Ein möglicher Umgang mit einer Beleidigung ist es laut Beck, sie schlichtweg zu ignorieren. «Das setzt natürlich viel Selbstbeherrschung voraus», sagte Beck, der Seminare zur gewaltfreien Konfliktlösung gibt. Dieses Verhalten müsse man langfristig üben und zum Beispiel Antworten für verschiedene Situationen vorformulieren. «Spontan fällt einem ja meist nichts Kluges ein.» Auch Ruhe- und Entspannungstechniken «von Tai Chi bis zu Autogenem Training» könnten helfen.

Eine andere Möglichkeit bestehe darin, sich zu verdeutlichen, dass die Beleidigung gar nicht zutrifft. «Eine Beleidigung ist ja auch ein Ausdruck von Hilflosigkeit auf der anderen Seite», erläutert Beck. «Der andere weiß halt nicht mehr, wohin mit seiner Wut - und dann macht er sich Luft.» Einer solchen «Einladung in den Ring» sollte man als Angesprochener daher einfach nicht Folge leisten, indem man sich die Regeln dieses Spiels verdeutlicht. Das sei der Fehler von Zinédine Zidane gewesen: «Er ist mit in den Ring gestiegen, indem er sich hat provozieren lassen.»