Oberschränke richtig montieren Oberschränke richtig montieren: Damit alle Tassen im Schrank bleiben

Waldachtal/dpa. - Gebrauchte oder preiswerte Küchen müssen oft selbst aufgebaut werden. Besondere Sorgfalt verdient dabei das Anbringen der Küchenoberschränke. Denn diese sind nach dem Einräumen der Tassen, Teller oder Gläser schwer beladen. Falsche oder mangelhafte Montage kann dazu führen, dass sich der komplette Schrank von der Wand löst. Damit alle Tassen im Schrank bleiben, sollte sich der Heimwerker über Wandbeschaffenheit, geeignete Dübel und die beste Art der Aufhängung informieren, bevor er zur Tat schreitet.
Oberschränke werden oft lediglich an zwei einzelnen Schrauben aufgehängt. Dafür müssen zunächst die Bohrpunkte exakt ausgemessen werden. «Allein der Zollstock reicht zum präzisen Festlegen der Bohrpunkte nicht aus», sagt Dieter Tschorn vom Werkzeugspezialisten Emil Lux aus Wermelskirchen (Nordrhein-Westfalen). Ohne Wasserwaage gehe es nicht. Allerdings ist zum Anzeichnen des Bohrpunktes dann meist ein Helfer notwendig. Allein und trotzdem exakt könne ein Heimwerker mit einem so genanntem Wasserwaagen-Lineal arbeiten. Es besteht aus einer Schiene und zwei flexiblen Schiebern mit einem waagerechten und einem senkrechten Wasserwaagen-Röhrchen. Das Gerät ermöglicht durch das Bewegen der Schieber ein genaues Anzeichnen.
Sicherer als das Aufhängen von Oberschränken an zwei Schrauben ist die Montage mit einer profilierten Holzleiste, die mit Schrauben oder Haken versehen wird, an der später die Rückwand des Schrankes befestigt wird. «Die Leiste verteilt das hohe Gewicht des später gefüllten Schrankes besser auf die Befestigungspunkte in der Wand», sagt Experte Tschorn. Zudem könne die Leiste mit zusätzlichen Schrauben und Dübeln stabiler befestigt werden. Ein weiterer Vorteil sei, dass sich die Schränke leichter seitlich ausrichten lassen als bei der Montage mit Schraubhaken.
«Eine gute Möglichkeit, die Leiste zu befestigen, bieten Universal-Rahmendübel», so Volker Simon von den Fischerwerken in Waldachtal (Baden-Württemberg). Diese Dübelart finde nicht nur in festen Baustoffen, sondern auch in Hohlkammersteinen ausreichenden Halt. Zur so genannten Vorbefestigung wird die Holzleiste zunächst mit doppelseitigem Klebeband versehen und dann an die Wand geheftet. «Für die Montage der Leiste muss durch die Leiste gebohrt werden», erklärt Simon. Zusammen mit der Schraube wird dann der Rahmendübel durch die Leiste hindurch in die Wand geschlagen. Hierbei ist zu beachten, dass der Dübel bündig mit der Außenkante des Holzes abschließt. Ein Dübel mit Einschlagsperre verhindert, dass die Schraube in den Dübel rutschen kann. Sobald die Schrauben angezogen sind und die Leiste fest sitzt, können die Schränke einfach eingehängt werden.
Vor besondere Probleme sehen sich Heimwerker gestellt, wenn die Schränke an Wänden befestigt werden sollen, die aus Gipsplatten gefertigt wurden. «Das Anbringen von Oberschränken, die schwere Last tragen können, ist mit speziellen Hohlraumdübeln an solchen Wänden aber kein Problem», versichert Thomas Thode vom Gipskarton-Hersteller Knauf in Iphofen (Bayern). In den meisten Fertighäusern sei zudem hinter der Gipsplatte eine zusätzliche Spanplatte angebracht. Aber auch an einer ausschließlich mit Gipskarton beplankten Wand könne ein Oberschrank mit Hohlraumdübeln befestigt werden. Eine 18 Millimeter starke Gipsplatte beispielsweise könne pro Meter rund 70 Kilo tragen.